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Vorlagengeber Christian Träsch (o.) und Neuzugang Giovanni Sio (r.) gratulieren dem Torschützen Sebastian Polter zu seinem entscheidenden Treffer.

© dpa

Wolfsburg - Köln 1:0: Polter sichert Wolfsburg den Sieg

Der 20-Jährige Sebastian Polter stiehlt Magaths Neuzugängen die Show. Wie schon am letzten Spieltag der Hinrunde bescherte der Nachwuchsstürmer dem VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln mit seinem Treffer einen 1:0-Sieg.

Von Christian Otto

Sein Marktwert beträgt gerade einmal rund 150 000 Euro. Seine Auftritte sind in einem Klub, der während der Winterpause rund 26 Millionen Euro in acht Neuzugänge investiert hat, ein schönes Kuriosum. „Ich schon wieder“, sagte Sebastian Polter und setzte ein breites Grinsen auf, als er nach 90 hart umkämpften Minuten zum Helden des Tages gekürt wurde. Ein Kopfballtor des 20 Jahre alten Nachwuchsprofis hatte dem VfL Wolfsburg einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den 1. FC Köln ermöglicht. Drei Einsätze in der Fußball-Bundesliga und schon zwei Tore – bei seinen meist kurzen Auftritten als Einwechselspieler stellt Polter so manchen etablierten Profi in den Schatten.

Nur 27 057 Zuschauer wollten wissen, was von den vielen Neuzugängen des um Besserung bemühten VfL Wolfsburg zu halten ist. Vier seiner Einkäufe hatte Trainer Felix Magath zum Start in die Rückrunde in seine Anfangself befördert. Aber keinem von ihnen gelang ein zählbarer Erfolg. Nur Jüngling Polter schoss auf Vorlage von Kapitän Christian Träsch ein wichtiges Tor. „Ich freue mich sehr für ihn“, sagte Magath, dessen Mannschaft durch den Sieg auf den neunten Tabellenplatz sprang. „Sebastian kommt in ein Spiel rein und ist sofort da. Aber ich bin mit dem gesamten Team zufrieden und kann gelassen in die Zukunft schauen.“

Auf die Frage, mit welcher Taktik man bei einem erheblich verstärkten, aber eben auch nicht eingespielten Rivalen antritt, hatte der 1. FC Köln eine zunächst kluge Antwort gefunden. Die Abwehrspieler inklusive Torhüter Michael Rensing nahmen sich bei ihrem Spielaufbau alle erdenkliche Zeit und versuchten, ihren Gegner aus der Reserve zu locken. Schnelle Konter, an denen immer wieder Lukas Podolski und dessen Sturmpartner Milivoje Novakovic beteiligt waren, sorgten für große Gefahr und bescherten dem Gast die besseren Möglichkeiten.

Was die Wolfsburger zu bieten hatten, sah schon besser aus als so manch trostloser Kick in der enttäuschenden Hinrunde. Vor allem der Portugiese Vieirinha deutete bei seinen Dribblings und Schüssen an, dass er die Offensive des VfL beleben kann, er musste aber verletzt gegen Polter ausgewechselt werden. In Abwesenheit von Torjäger Mario Mandzukic (Lungenverletzung) war Wolfsburg vor allem gefährlich, wenn die äußeren Mittelfeldspieler Marcel Schäfer und Ashkan Dejagah Tempo aufnahmen. Aber was auch immer die Gastgeber anstellten: Vor dem Tor des Gegners fehlte es entweder an der nötigen Übersicht. Oder an jener Kaltschnäuzigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der Polter seinen Treffer köpfte. „Ich habe im Training hart gearbeitet“, sagte der SiegTorschütze. „Und die Joker-Rolle liegt mir ganz gut.“

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