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Sebastian Polter (l.) erzielte in seinem zweiten Bundesligaspiel den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg der Wofsburger über den VfB Stuttgart.

© dpa

Wolfsburg - Stuttgart 1:0: Polter schiesst Wolfsburg zum Sieg

Der VfL Wolfsburg gewinnt trotz schwacher Leistung zum Hinrundenende zu Hause mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart und verbessert sich auf Platz 12. Den Profis von Felix Magath steht wahrscheinlich dennoch eine harte Winterpause bevor.

Von Christian Otto

Er war ein Held der Verlegenheit. Sebastian Polter, Jungprofi des VfL Wolfsburg, hatte erst acht Minuten auf dem Platz gestanden. Der Blondschopf hatte von einem desolaten Auftritt seines Kollegen Hasan Salihamidzic, der nach seiner Einwechslung zur Halbzeit nach nur 21 Minuten gleich wieder ausgewechselt worden war, profitiert. Aber die harte Maßnahme von VfL-Trainer Felix Magath hatte sich durchaus bezahlt gemacht. Polter gelang mit seinem Tor in der 74. Minute nach einer schönen Hereingabe von Marcel Schäfer der Siegtreffer im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Es war ein wichtiger Treffer zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg, der das Dilemma des VfL Wolfsburg beschönigte. Denn die Niedersachsen hatten zum Abschluss einer peinlichen Hinrunde vor nur 25.944 Zuschauern erneut einen ganz schwachen Auftritt gezeigt.

Die Stimmung in Wolfsburg könnte trotz des gestrigen Sieges kaum schlechter sein. Und ganz allmählich wird auch der Tonfall jener Herren schärfer, die sich bisher merklich zurückgehalten haben. „Ich erwarte, dass die Mannschaft auf dem Spielfeld alles versucht und alles gibt“, hatte Dr. Francisco Javier Garcia Sanz, Vorsitzender des Aufsichtsrates der VfL Wolfsburg Fußball GmbH, vor dem 17. Spieltag verlauten lassen. Auf dem Rasen war diese eindringliche Botschaft des Spaniers, der auch im Auftrag des Wolfsburger Hauptsponsors Volkswagen spricht, nur bedingt angekommen. Was das VfL-Team um Kapitän Christian Träsch zu bieten hatte, war geprägt von Unstimmigkeiten und Nervosität. Zum krönenden Abschluss einer harmlosen 1. Halbzeit gelang Verteidiger Alexander Madlung in der 42. Minute das Kunststück, den Ball völlig unbedrängt aus drei Metern Entfernung neben das Tor Stuttgarter Tor zu schießen.

In der Frage, wer sich gestern mit einer wirklich guten Leistung in die Winterpause der Fußball-Bundesliga verabschieden wollte, konnte keine eindeutige Antwort ausgemacht werden. Der VfB Stuttgart durfte für sich zumindest in Anspruch  nehmen, das eine oder andere spielerische Glanzlicht gesetzt zu haben. Immer wieder versuchte das Mittelfeld der Schwaben, die Wolfsburger Abwehr mit eleganten Pässen in die Spitze zu überlisten. Aber der VfB-Offensive fehlte auf den letzten Metern vor dem Tor und in den entscheidenden Szenen die nötige Präzision, um zum Erfolg zu kommen. Ein abgeblockter Schuss von Christian Gentner, vor zwei Jahren noch mit dem VfL Wolfsburg als deutscher Meister bejubelt, war Mitte der 1. Halbzeit noch eine der besten Stuttgarter Torchancen. 

Auf der Gegenseite war den Wolfsburger Spielern nur bedingt anzumerken, dass für sie und ihre Familien auch ein gehöriges Stück Privatleben und entspannte Weihnachtszeit auf dem Spiel stand. Als Freund der harten Arbeit, aber auch der Beanstandungen von Misserfolg hat Magath bereits mehrfach angedeutet, dass man die Winterpause wohl dafür nutzen müsse, mit der Wolfsburger Mannschaft Defizite aufzuarbeiten - und zwar während der anstehenden Weihnachtsferien, die für seine Spieler trotz des Erfolges gegen Stuttgart ungewöhnlich kurz werden könnten.

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