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Wolfsburgs Siegesserie: Der Erfolg kommt leise

Es ist immer dieselbe Antwort, die Felix Magath gibt. „Nein“, antwortete der Trainer des VfL Wolfsburg, auf die Frage, ob Wolfsburg nun Meister werde.

Selbst nach dem 3:0-Erfolg bei Arminia Bielefeld, dem siebten Sieg hintereinander, pflegt der VfL Wolfsburg beharrlich seine Rolle als Außenseiter im Titelrennen der Fußball-Bundesliga. „Wenn es am letzten Spieltag noch möglich sein sollte, werden wir das Wort Meisterschaft in den Mund nehmen. Vorher ist es sinnlos“, sagte Zvjezdan Misimovic – und schmunzelte dabei.

Wie ernst der VfL Wolfsburg das Thema Meisterschaft nimmt, kann der Klub in zwei Wochen zeigen. Wenn das beste Team der Rückrunde den punkt- und torgleichen FC Bayern München empfängt. Man dürfe ihn nach dieser Partie in zwei Wochen nochmal nach der Meisterschaft fragen, ließ sich Magath entlocken. „Gegen München wollen wir zeigen, dass wir auch gegen große Mannschaften punkten können“, sagte Ashkan Dejagah. Und auch Misimovic bezeichnete trotz aller Zurückhaltung das Duell mit dem Rekordmeister als Spitzenspiel. „Wir stehen nicht so unter Druck wie Bayern, wir werden wieder angreifen“, sagte er.

Bislang konnte Magath in dieser Spielzeit sein Team in Ruhe entwickeln, richtete sich doch die größte Aufmerksamkeit auf München, Hoffenheim, Hertha BSC oder der HSV. Doch spätestens seit der VfL auf einen Punkt an den Spitzenreiter Berlin herangerückt ist, muss man ernsthaft mit den Niedersachsen rechnen. Derzeit überzeugt Wolfsburg mit Effektivität: Wie beim 2:1 gegen Hertha, beim 3:1 in Hamburg und jetzt beim abgeklärten Auftritt in Ostwestfalen. Dort machten die Wolfsburger drei Tore aus vier Möglichkeiten. „Wir sind einfach kaltschnäuziger geworden“, sagte der Wolfsburger Sascha Riether.

Und auch wenn der VfL anscheinend nicht an den ganz großen Erfolg glaubt, sind zwei Spieler bereits Ligaspitze: Durch seinen 18. Treffer im 16. Saisoneinsatz zog der Brasilianer Grafite mit dem Hoffenheimer Vedad Ibisevic in der Torjägerliste gleich. Und Misimovic baute seinen Vorsprung als bester Vorlagengeber weiter aus. Wer mehr über Wolfsburgs Meisterchancen wissen will, sollte in diesen Tagen besser beim Gegner nachfragen. Zum Beispiel bei Bielefelds Trainer Michael Frontzeck. Er sagte: „Es darf niemanden wundern, wenn Wolfsburg am Ende Meister wird.“ (dpa)

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