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Sport: Wrestling auf Rädern

Dass Sportreporter besonders viel Ahnung von Sport haben, ist zumindest unter Sportfans umstritten. Manchmal aber wissen Sportreporter die Ergebnisse schon weit vor allen anderen.

Dass Sportreporter besonders viel Ahnung von Sport haben, ist zumindest unter Sportfans umstritten. Manchmal aber wissen Sportreporter die Ergebnisse schon weit vor allen anderen. Wie etwa ein Kollege der „Neuen Ruhrzeitung“, der vor dem Start des Radrennens in Essen unfreiwillig eine Besprechung zwischen Renn- und Teamleitung mit anhörte. Darin wurde ausgemacht, dass das Essener Team Coast bei seinem Heimrennen den Sieger durch Kapitän Angel Luis Casero stellen sollte, das Team Telekom sollte sich „nach hartem Kampf“ mit Platz zwei durch Jens Heppner begnügen. Genau so passierte es schließlich auch.

Und das wirft Fragen auf. Etwa: Wenn die Sieger sowieso schon vorher feststehen, warum wird im Radsport dann eigentlich so viel gedopt? Oder: Ist es denn wirklich so falsch, dem Volk statt hartem Sport mit so vielen bitteren Niederlagen lieber ein paar spannende Showeinlagen mit „hartem Kampf“ zu bieten und ihm damit den tristen Alltag zu versüßen, zumal in dieser Zeit der Rezession?

Beim Wrestling, der amerikanischen Variante des Ringens, die immer spät nachts im Deutschen Sportfernsehen läuft, ist ja schließlich auch schon vorher alles abgesprochen. Und über den Klamauk regt sich auch niemand mehr auf. chh

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