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Wuppertal Titans: Ein Trainer, der spielen muss

Der Volleyballer Jens Larsen reaktiviert sich mit 39 Jahren selbst.

Berlin - Jens Larsen saß mit hochrotem Kopf auf der Bank. Wie er sich fühle? „Nicht besonders. Morgen wird mir alles wehtun.“ Doch das war nicht der einzige Grund für die mäßige Laune des Trainers der Wuppertal Titans. Mit nur acht Spielern versucht der 39-Jährige, den Volleyballverein in der Bundesliga zu halten – und spielt dafür nun selbst mit. Anfang Dezember beantragte der Däne eine Spielerlizenz. Am Sonntag im Pokalspiel beim SCC in der Sömmeringhalle wechselte Larsen sich Mitte des ersten Satzes ein und spielte bis zum Ende der Partie, die der SCC 3:0 gewann, durch. „Es war nicht geplant“, sagte Larsen. „Aber zwei unserer Spieler sind krank, da blieben nicht mehr viele Alternativen.“

In diese Situation kam Larsen, weil die Wuppertal Titans sich nach dem Ausstieg ihres Hauptsponsors Bayer zu Beginn der Saison einem viel kleineren Etat gegenüber sahen. Es konnten nur acht Spieler verpflichtet werden. Larsen, von 1993 bis 2002 als Spieler in Wuppertal aktiv, beschreibt die Situation vorsichtig als „nicht optimal“, jedoch will er dem Management keinen Vorwurf machen. Manager Thorsten Westhoff sagt: „Wir geben kein Geld aus, das wir nicht haben, wie das manch anderer Verein macht.“ Westhoff rechnet trotzdem damit, dass sein Klub den Klassenerhalt schafft.

Dass Trainer Larsen nun auf dem Feld sein Comeback gibt, das gefällt Larsen allerdings nicht. Bereits in den vorigen zwei Spielen wechselte er sich für einige Aufschläge selbst ein. Am Sonntag wurde aber klar: Konditionell kann er über eine längere Distanz nicht mithalten. Es folgte das Ausscheiden aus dem Pokalwettbewerb. Priorität hat aber ohnehin der Verbleib in der Bundesliga. „Das wird sehr schwer mit diesem kleinen Kader“, sagt Larsen. Der Trainer sieht dabei so aus, als würde er ungern noch einmal die fast volle Distanz eines Volleyballspiels bestreiten müssen.Anke Myrrhe

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