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Sport: Zabel hält Abstand, Pollack gewinnt den Spurt Australier Rogers wird Sieger

der Deutschland-Rundfahrt

Saarbrücken. Mit dem Flair der Tour de France, dem überraschenden Triumph des 23-jährigen Australiers Michael Rogers und dem Sieg von Olaf Pollack vor Erik Zabel im Massenspurt endete nach 1186 Kilometern in Saarbrücken die 27. Deutschland-Rundfahrt. Vor einer imposanten Zuschauerkulisse in der saarländischen Hauptstadt gewann der 29-jährige Sprinter aus Cottbus das deutsche Prestigeduell und verhalf auf der siebten und letzten Etappe seinem Team Gerolsteiner doch noch zum Tageserfolg.

Als „Selbstbestätigung vor der Tour“ bezeichnete Pollack seinen 28. Profisieg. Der Cottbuser ließ seinen österreichischen Teamkollegen Rene Haselbacher mustergültig den Sprint anziehen. Erik Zabel, der bei der fünften Deutschland-Tour zum fünften Mal das Punktetrikot gewann, kommentierte seinen zweiten Platz gelassen: „Als es vorne losging, war ich zu weit hinten.“ Im Jubel der Fans ging der überraschende Gesamtsieg des jungen Australiers aus der belgischen Mannschaft Quick Step ein wenig unter. Michael Rogers, vor kurzem bereits Sieger der Belgien-Rundfahrt, hatte am Vortag das Zeitfahren gewonnen und damit schon vor der 173,2 km langen Schlussfahrt von Bad Dürkheim nach Saarbrücken den Grundstein zum Erfolg gelegt. Angeführt vom 37-jährigen Routinier Johan Museeuw verteidigte Quick Step das Weiße Trikot mühelos. Für dieses Team fährt auch der 22-jährige Hesse Patrik Sinkewitz, der den siebten Rang belegte.

Auf dem Siegerpodium wurde Rogers von dem Portugiesen Jose Azevedo (Once) und dem besten Telekomfahrer Alexander Winokurow flankiert. Der Favorit Igor Gonzales de Galdeano (Spanien), der gute Chancen hatte wie im Vorjahr zu gewinnen, war beim Zeitfahren schwer gestürzt und hatte sich das Schlüsselbein gebrochen - ein bitterer Rückschlag für die spanische Sportgruppe Once, die im Schwarzwald vor allem die deutsche Konkurrenz deklassiert hatte. Der Ansbacher Jörge Jaksche (Once) wurde als Vierter bester Deutscher direkt vor Jan Ullrich.

Winokurows dritter Rang ist nur ein schwacher Trost für Telekom. Das deutsche Parade-Team war mit dem Anspruch angetreten, „um den Sieg mitzuspielen“ (Teamsprecher Olaf Ludwig), erlitt aber auf der Königsetappe eine Schlappe. Zabel sorgte wieder mal dafür, dass das Team nicht leer ausging. Die dritte deutsche GS-1-Mannschaft, Bianchi, blieb zwar ohne Sieg und Podiumsplatz. Dafür zog Jan Ullrich (Zweiter im Zeitfahren, Fünfter im Klassement) die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Hartmut Scherzer

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