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Sport: Zahlen lügen nicht

Das Wunderbare am Sport ist bei aller Irrationalität, dass am Ende des Wettkampfes stets ultimative Zahlen stehen, sprich: ein Ergebnis. Beim Parallelvergleich sportlicher Leistungen lohnt sich bisweilen jedoch der Blick auf die Zahlen abseits des reinen Resultats.

Das Wunderbare am Sport ist bei aller Irrationalität, dass am Ende des Wettkampfes stets ultimative Zahlen stehen, sprich: ein Ergebnis. Beim Parallelvergleich sportlicher Leistungen lohnt sich bisweilen jedoch der Blick auf die Zahlen abseits des reinen Resultats. So wie am Mittwochabend nach der Niederlage der deutschen Handball-Nationalmannschaft, die aller Voraussicht nach das erstmalige Verpassen einer EM-Endrunde nach sich ziehen wird. Wie peinlich das 23:25 gegen Montenegro tatsächlich war, lässt sich numerisch fein illustrieren, wenn man die Einwohnerzahl des kleinen Balkenstaates mit der Mitgliederzahl des größten Handball-Verbands der Welt vergleicht: 600 000 Montenegriner hier, etwa 800 000 DHB-Mitglieder dort. Noch Fragen?

Heiner Brand hat gewiss recht, wenn er die internationale Leistungsdichte als Erklärung für die jüngste Niederlage heranzieht. Denn die alte Berti-Vogts-Plattitüde („Es gibt keine kleinen Gegner mehr!“) besitzt auch im Welthandball eine gewisse Gültigkeit. Andererseits, und auch das darf man nicht verkennen, kann Bundestrainer Martin Heuberger aus einem Pool von mehr als 30 Spielern wählen, die Woche um Woche in der stärksten Handball-Liga der Welt spielen. Zugegeben, der Zeitpunkt des Qualifikationsspiels drei Tage nach dem letzten Bundesliga-Punktspiel ist höchst fragwürdig und undankbar für die körperlich ohnehin ausgelaugten Akteure, die teils 80 und mehr Spiele in den Knochen haben. Dass Heuberger ein „über weite Strecken gutes Spiel“ seines Teams gesehen haben wollte, erschien dagegen fast schon als wirklichkeitsfremd.

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