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Sport: Zehnkampf: Nur Bestleistungen helfen: David Mewes kämpft um ein Olympiaticket

"Ich will mein Bestes geben, habe gut trainiert, bin optimistisch. Aber es muss alles passen, wenn ich mein Ziel erreichen soll" - Zitate aus einem Gespräch mit einem Athleten, der heute den "wichtigsten Wettkampf" seiner Karriere beginnt.

"Ich will mein Bestes geben, habe gut trainiert, bin optimistisch. Aber es muss alles passen, wenn ich mein Ziel erreichen soll" - Zitate aus einem Gespräch mit einem Athleten, der heute den "wichtigsten Wettkampf" seiner Karriere beginnt.

Zehnkämpfer David Mewes (BSC Berlin) muss bei der Olympiaqualifikation der deutschen Mehrkämpfer in Ratingen besser sein als jemals zuvor. Er muss seinen Hausrekord von 8108 Punkten um wenigstens 72 Zähler übertreffen, wahrscheinlich aber um 200 bis 300. Und er muss unter 17 Bewerbern auf Platz eins oder zwei einkommen, um sicher zu sein, das Ticket für die Olympischen Spiele in Sydney zu erhalten.

Äußerst schwere Vorgaben für den 23-jährigen Ex-Rostocker, der nach Olympia ein Volkswirtschaftsstudium beginnen will. Dass der Schützling von Ex-Zehnkämpfer Rainer Pottel im Vorjahr bei seinem internationalen Debüt mit WM-Rang neun in Sevilla mehr als respektabel abschnitt und als Einziger des deutschen Trios (Busemann/Isekenmeier schieden verletzt aus) durchstand - all das zählt nun nicht mehr. Denn seine Sydney-Konkurrenten Mike Maczey und Stefan Schmid haben mit jeweils mehr als 8400 Punkten Ende Mai in Götzis die DLV-Olympianorm (8180) bereits in der Tasche. Und der in Ratingen wegen gesundheitlicher Probleme pausierende Frank Busemann (in Götzis 8531) hat mit Olympiasilber 1996 einen Nominierungsbonus bei Bundestrainer Claus Marek. Sollte er rechtzeitig vor Olympia wieder fit sein, dürfte Busemann der Sydneyauftritt sicher sein.

Nach den Erfahrungen des Vorjahres hatte Mewes gedacht, "dass etwa 8300 Punkte zur Olympiateilnahme reichen". Nach dem Wettkampf in Götzis mussten Trainer und Athlet umdenken. Weil Maczey/Schmid dort enorme Leistungssprünge vollführten, der baumlange Mewes aber durch muskuläre Verhärtungen zuvor schon im Training kürzer treten musste. Zuletzt lief es aber so hervorragend, dass der sonst eher zurückhaltende Trainer meinte: "David ist körperlich so gut drauf wie noch nie und technisch stabiler denn je. Die Frage ist nur, ob seine Nerven halten, wenn es für ihn an beiden Tagen um alles geht." Schon der Auftakt mit den 100 m kann eine Weichenstellung bedeuten. Der eher für Würfe und Sprünge begabte Mewes hat nur eine Bestzeit von 11,25 Sekunden, verliert da oft eine Menge Punkte. Doch nun sind in jüngster Zeit Fortschritte erkennbar. Mit einer neuen Bestzeit möchte er Schwung gewinnen für den Flug nach down under. Begleitet und assistiert wird Mewes in Ratingen von seinem Vereinsgefährten Jörg Goedicke: "Zu zweit ist es auf alle Fälle besser."

Ernst Podeswa

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