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Sport: Zehnte Rippe

Jetzt fehlt dem Spitzenspiel auch noch Ribéry.

München - Dem Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga gehen die Stars aus. Zwei Tage vor dem Gastspiel des FC Bayern München bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr, live Sky) hat das Verletzungspech auch den Rekordmeister endgültig erreicht. Die Münchner müssen neben einem bekannten Quartett um Vizekapitän Bastian Schweinsteiger am Samstagabend auch auf Franck Ribéry verzichten. Der Mitfavorit auf den Weltfußballer-Titel brach sich am Dienstagabend im WM-Play-off-Spiel der französischen Fußball-Nationalelf gegen die Ukraine die zehnte Rippe an. Nun muss Bayerns Flügelstürmer ebenso zuschauen wie die komplette erste Abwehrformation des BVB.

„Das ist natürlich bitter, ich wäre so gerne mit dabei gewesen. Aber ich bin sicher, unsere Mannschaft packt das dieses Mal auch ohne mich“, sagte Ribéry. Auch für die Champions-League-Partie bei ZSKA Moskau kommenden Mittwoch ist der Einsatz des Franzosen fraglich. BVB-Coach Jürgen Klopp fehlt allerdings sogar fast seine komplette Verteidigerriege: Nach Neven Subotic (Kreuzband-OP) verletzten sich am Dienstagabend beim Länderspiel gegen England auch die beiden deutschen Nationalspieler Mats Hummels (knöcherner Bandausriss am Fersenbein) und Marcel Schmelzer (Muskelfaserriss in der linken Wade). „War ein blöder Abend!“, klagte ein grimmiger Klopp am Donnerstag und erzählte halb im Scherz: „80 Prozent meiner grauen Haare habe ich mir in dieser Woche abgeholt.“ Neben dem Trio kann er auch weiter nicht auf den langzeitverletzten Lukasz Piszczek zurückgreifen, für den ein Einsatz noch zu früh käme.

„Das ist einfach nicht fantastisch. Aber wir haben uns an den Gedanken gewöhnt, dass wir umbauen müssen“, befand der Coach. In ihrer Not verpflichteten die Borussen in Manuel Friedrich sogar einen vertragslosen Abwehrspieler, der im Training prompt einen schmerzhaften Schlag aufs Wadenbeinköpfchen abbekam. Der Ex-Mainzer dürfte aber fit werden. Angesichts der vielen Ausfälle sagte Klopp, ein „außergewöhnliches Spiel“ seiner übrig geblieben Elf sei jetzt nötig, um den Bayern etwas abzuringen: „Die Bayern haben nicht weniger Verletzte, die können es nur besser auffangen.“

Das sieht FCB-Profi Thomas Müller ähnlich: „Kurzfristig hat es die Dortmunder sicherlich noch härter erwischt. Bei uns fällt das nicht so auf: Wenn es Verletzte gibt, haben wir trotzdem Spieler, die die anderen adäquat ersetzen können.“ Neben Ribéry und Schweinsteiger fehlen beim Triple-Sieger auch Xherdan Shaqiri (Aufbautraining nach Muskelverletzung), Claudio Pizarro (Muskelbündelriss) und der weiter am Knie verletzte Nationalverteidiger Holger Badstuber – allesamt potenzielle Kandidaten für die Startelf. „In so einem Spiel sind die Verletzten nicht entscheidend. Am Ende stehen 22 sehr gute Spieler auf dem Platz“, sagte der wiedergenesene Arjen Robben.

Mit einem Sieg könnten seine Münchner ihren Vorsprung in der Fußball-Bundesliga auf den BVB auf sieben Punkte ausbauen und vielleicht schon so etwas wie eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf erzielen. „Aber es wird auch nur ein Fußballspiel sein. Und danach geht das Leben weiter“, meinte Müller. Bayern-Kapitän Philipp Lahm sieht die Partie als große Chance im Titelkampf – auch auf die Gefahr hin, schon früh die Spannung aus dem Meisterschaftsrennen zu nehmen: „Auf Angst vor Langeweile können und wollen wir keine Rücksicht nehmen.“ dpa

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