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Sport: Zeit für Zauberer

Werder Bremen besiegt Eintracht Frankfurt 3:1

Bremen. Die Erwartung war hoch. „Wenn sich schon Tipps aus dem eigenen Verein vorher nur zwischen 3:0 und 8:1 bewegen, ist es gefährlich“, sagt Klaus Allofs. Doch am Ende wurde es ein gefahrloser Erfolg: Der Sportdirektor konnte nach einem einseitigen Vergleich zwischen Werder Bremen und Abstiegskandidat Eintracht Frankfurt einen 3:1 Erfolg verbuchen, der Bremens Perspektiven weiter verbessert. „Die Art, wie wir spielen, ist erfreulich“, sagt Allofs. Zwei Tage gab Trainer Thomas Schaaf seinen Spielern frei, „Ich bin sehr zufrieden.“ Nur aus den Chancen müsse man noch mehr Tore machen.

Nach 25 Minuten war das Spiel bereits entschieden. Zunächst schoss Ailton nach Lisztes’ Zuspiel sein zehntes Saisontor (18.), dann stocherte Kapitän Frank Baumann den Ball im Nachsetzen über den auf dem Boden sitzenden Oka Nikolov ins Netz. Die Pausenführung war ebenso verdient wie logisch: Die Eintracht präsentierte sich fast panisch: anfällig in der Abwehr, mutlos im Mittelfeld, schwach im Sturm. Es bedurfte schon eines Fehlgriffs von Torwart Andreas Reinke, damit die Frankfurter durch eine verunglückte Flanke von Chris zum Anschlusstreffer kamen (66.). Doch Ivan Klasnic glückte mit einem von Cipi abgefälschten Schuss fünf Minuten später das 3:1. „Verdient“, wie Willi Reimann anmerkte. Frankfurts Trainer ärgerte weniger das Spiel als die Unmutsäußerungen einiger Fans. „Wenn ein Ochse schreit, schreien ein paar hinterher. Wenn Frankfurt einen Zauberer will, müssen sie einen verpflichten. Ich bin das nicht.“

Tatsache ist aber auch, dass Frankfurt in dieser Verfassung nicht erstligatauglich ist. „Und so spielt ein Absteiger", sangen Werders Anhänger. Bezeichnend, dass beim Aufsteiger selbst Zuspiele über wenige Meter ins Leere liefen, wie Anfänger stolperten die Gäste von einer Verlegenheit in die nächste. So taugte das Spiel für Bremens Fans auch dazu, um Versöhnung mit dem abtrünnigen Torjäger Ailton zu feiern. Nach den Pfiffen im Spiel gegen Stuttgart durfte sich der Brasilianer, der nach dieser Saison zu Schalke wechselt, wieder über akustische Sympathiebekundungen freuen. „Die professionelle Haltung von Ailton und Krstajic zeigt, dass sie bis zum letzten Tag alles für Bremen geben“, sagt Trainer Schaaf.

Für Allofs ist die Mannschaft „deutlich selbstbewusster und gereifter als im Vorjahr“. Doch um den derzeit harmonierenden Kader zusammenzuhalten, muss Allofs noch viel arbeiten. Die Vertragsverlängerungen mit Krisztian Lisztes oder Ivan Klasnic ziehen sich beispielsweise noch in die Länge, Reservist Ivica Banovic sucht bereits einen neuen Verein.

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