zum Hauptinhalt

Sport: Ziel erreicht, Ziel verfehlt

Thunder verliert vor neuer Rekordkulisse im Olympiastadion gegen Rhein Fire mit 10:21

Von Ingo Wolff

Berlin. Peter Vaas hatte sich für die Premiere von Berlin Thunder im Olympiastadion ein hohes Ziel gesetzt. Der Footballtrainer wollte sich mit dem Titelverteidiger der NFL Europe im neuen Stadion siegreich und vor einer Rekordkulisse präsentieren. Der letzte Teil seines Wunsches ging in Erfüllung: 16 312 Zuschauer wollten das erste Footballspiel seit 1994 im Olympiastadion verfolgen. Sportlich ging die Premiere für Thunder allerdings daneben. Mit 10:21 (3:7, 0:7, 0:7, 7:0) verloren sie gegen Rhein Fire. Die Düsseldorfer, die derzeit in der Arena Auf Schalke spielen und daher nur Rhein Fire heißen, können damit eine alte Bilanz glätten. Im Gegensatz zu Thunder haben die Düsseldorfer schon mal im Olympiastadion gespielt: 1988 verloren sie – noch als Panther – das Finale um die deutsche Meisterschaft.

15 Jahre später machten sie ihren Job besser. Gleich im ersten Spielzug gelang Autry Denson ein Lauf in die Endzone zum Touchdown für Rhein Fire und weckte so die Hoffnung auf ein ebenso punktreiches Spiel wie zum Saisonauftakt zwischen Thunder und den Scottish Claymores. Das wurde noch verstärkt, als Berlins Kicker J.R. Jenkins gleich im Gegenzug ein Fieldgoal zum 3:7 verwandelte. Doch dann plätscherte das Spiel lange vor sich hin – bis zum zweiten Touchdown von Rhein Fire. Aus Sorge vor einem Fehlstart mit zwei Niederlagen wie in den Jahren zuvor tauschte Coach Vaas seinen Quarterback Henry Burris gegen Phil Stambaugh aus. Doch auch der zweite Spielmacher konnte dem Spiel kaum neue Impulse geben. Dafür war er am kuriosesten Spielzug wenige Sekunden vor der Halbzeitpause beteiligt. Wenige Meter vor der Endzone verlor er den Ball und leitete so einen Konter ein, doch auch Rhein Fire verlor nach einem furiosen Lauf wieder den Ball. Während viele Zuschauer ihre Plätze verließen, weil nur noch zwei Sekunden zu spielen waren, warf Stambaugh ein Pass über 80 Yard, der nur knapp den eigenen Empfänger verpasste.

Erst im vierten Viertel konnte Jörg Heckenbach mit dem einzigen Touchdown für Thunder das Ergebnis freundlicher gestalten.

Ingo Wolff

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false