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Sport: Zonen-Harry: Harald Schmidts Medaillenspiegel

"Was hat das noch mit Sport zu tun?", fragten die Chef-Zyniker von "Titanic" vor ein paar Jahren auf ihrem Titelblatt und illustrierten die Frage mit einem Boxkampf Wolfgang Schäuble versus Axel Schulz.

"Was hat das noch mit Sport zu tun?", fragten die Chef-Zyniker von "Titanic" vor ein paar Jahren auf ihrem Titelblatt und illustrierten die Frage mit einem Boxkampf Wolfgang Schäuble versus Axel Schulz. "Was hat das noch mit Sport zu tun?", denkt sich wohl auch Harald Schmidt Tag für Tag bei der Olympia-Berichterstattung und er fragt sich, wie am vergangenen Dienstag: "Was sind das für Spiele, bei denen Österreich Gold im Segeln holt?"

Berechtigte Frage, zumal Österreich mittlerweile auch Gold im Windsurfen geholt hat. Für Deutschland jedenfalls sind die Wiedervereinigungsspiele ein Schlag ins Wasser. Fünf Goldene waren am Dienstag abend gerade einmal zusammengekommen. Dabei ist Deutschland zehn Mal so groß wie die Alpenrepublik und hat zehn Mal so viele Einwohner. Fünf Goldene. Und die sind dann noch nicht mal richtig deutsche Medaillen. Behauptet Harald Schmidt Tag für Tag und beweist das an einem bereinigten Medaillenspiegel. Da rangiert die DDR mit vier Goldenen auf Rang zwölf - einen Platz vor Polen. Der BRD landet auf Platz 28, weit hinter Österreich, knapp hinter dem Iran und einen Platz vor der Schweiz.

Darf man das zehn Jahre nach der Wiedervereinigung so sehen? Ja, man darf. Rechtzeitig zum 3. Oktober zeigt sich Harald Schmidt als Freund der Ossis. Wenn das nicht Wiedervereinigung ist, was dann? Dem Westen, enthüllte die "SportBild" am Mittwoch, bleiben immer noch seine Dressurpferde. Und außerdem sollen die Ossis zum Jahrestag irgendwo ein bisschen Stolz tanken dürfen. Und das darf dann auch mit Sport zu tun haben.

Markus Huber

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