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Sport: Zu Gast als Deutsche

Tischtennisspielerin Nemes tritt für Budapest gegen 3B Berlin an

Berlin. Mehrere der besten Tischtennis-Spielerinnen aus Europa und einige gute aus China verdienen ihr Geld in der deutschen Bundesliga. Mittlerweile nicht selten mit deutschem Pass. Dass jedoch eine deutsche Spielerin ins Ausland geht, ist eher ungewöhnlich. Aber eine hat es vor zwei Jahren doch getan – eine sehr gute noch dazu. Mit ihrem ungarischen Klub Postas Budapest trifft die deutsche Einzelmeisterin Olga Nemes im heutigen Halbfinal-Hinspiel des ETTU-Pokals (18 Uhr, Saefkow-Halle) auf das Team von 3B Berlin.

Aber die 170-fache, ehemalige Nationalspielerin ist ohnehin ein Sonderfall. Als 14-jährige Schülerin gewann sie 1983 sensationell das europäische Top-12-Turnier der Frauen. Damals noch für Rumänien. Im selben Jahr setzte sie sich dann während der Internationalen Schweizer Meisterschaften in die Bundesrepublik ab und wurde zwei Jahre später eingebürgert. Deutsch lernte sie schnell. Als ungarisch-stämmige Siebenbürgerin hat die mittlerweile 35-Jährige in Budapest aber auch keine Sprachschwierigkeiten.

Dass Nemes bei Titelverteidiger Budapest die schwerste Gegnerin für sein Team sein wird, glaubt Manager Rainer Lotsch aber nicht. Die zweimalige Mannschafts-Europameisterin tut sich traditionell schwer gegen Abwehrspielerinnen, die den Ball mit viel Unterschnitt spielen. Und Berlin besitzt mit der Chinesin Ran Li und der Russin Irina Palina gleich zwei davon. Welche drei Berlinerinnen aber schließlich aufgestellt werden, wird erst kurz vor Spielbeginn entschieden. Budapest dagegen ist ausrechenbar: neben Nemes spielen die Rumäninnen Petra Lovas und Vivien Ellö. Lotsch schätzt die Chancen auf 60:40. Dann sagt er noch: „Mit einem Sieg könnte ich leben.“

Jörg Petrasch

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