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1899 Hoffenheim - Janker und Ipperstberger

© dpa

Zu spät zur Dopingkontrolle: DFB ermittelt gegen zwei Hoffenheimer

Wirbel um Hoffenheim: Weil die beiden Profis Andreas Ibertsberger und Christoph Janker zu spät zur Doping-Kontrolle kamen, wird gegen sie ermittelt. Ihnen droht eine Sperre, dem Verein Punktabzug.

Eine Minute kann ein Spiel entscheiden. Aber zehn Minuten eine Saison? Das könnte im äußersten Fall der Fußball-Bundesliga passieren. Denn während am Samstag die Spiele des 21. Spieltages liefen, wurden Ermittlungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen die TSG Hoffenheim bekannt. Dabei geht es um Verstöße gegen Doping-Richtlinien - und um zehn Minuten.

Gegen Hoffenheims Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker ermittelt der Kontrollausschuss des DFB, wie dessen Vizepräsident Rainer Koch auf Nachfrage bestätigte. Beide Spieler hatten die Dopingkontrolle unmittelbar nach dem Abpfiff des Spiels bei Borussia Mönchengladbach am 7. Februar versäumt. Beide für die Tests ausgelosten Profis hätten erst an der Mannschaftssitzung teilgenommen und seien dann mit zehn Minuten Verspätung erschienen, hieß es beim DFB. Die Dopingproben bei Janker und Ibertsberger fielen negativ aus. Dennoch könnte der Fall weitreichende Folgen haben.

Borussia Mönchengladbach kann Einspruch gegen die Wertung des Spiels gegen Hoffenheim, das 1:1 ausgegangen war, einlegen. Nicht ausgeschlossen ist es, dass ein abgezogener Punkt den Hoffenheimern die Meisterschaft kostet und die zwei zusätzlichen Punkte die Gladbacher vor einem Abstieg bewahren. Bis gestern Nachmittag hatte Gladbach allerdings keinen Einspruch eingelegt.

Ibertsberger und Janker droht zudem eine Sperre, die länger als nur einige Spiele anhalten könnte. DFB-Vizepräsident Koch, der auch der Anti-Doping-Kommission vorsitzt, sagt jedenfalls: „Der Fall ähnelt auf den ersten Blick dem Verfahren gegen die italienischen Spieler Daniele Mannini und Davide Possanzini.“ Diese hatte der Internationale Sportgerichtshof Cas vor einem Monat zu einer einjährigen Sperre verurteilt. Die Spieler der ersten und zweiten italienischen Liga traten daraufhin in einen Proteststreik. Die beiden Profis hatten sich nach einem Spiel von Brescia Calcio gegen Chievo Verona im Dezember 2007 zu spät zur Dopingkontrolle eingefunden. Nach Ansicht des Sportgerichts des italienischen Fußballverbands war dies jedoch kein Dopingvergehen. Die Spieler wurden freigesprochen und lediglich für 15 Tage gesperrt. Dagegen legte die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) Berufung ein und hatte Erfolg. Die rigiden Kontrollen der Wada stoßen nicht nur im Fußball auf massiven Protest der Sportler.

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