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Sport: Zu stark für Deutschland

Bochums Wasserballerinnen spielen in Holland mit

Bochum - Wenn Arno Troost über Wasserball redet, spricht der Trainer der Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum leise, fast heiser. Doch da sind noch die Augen. Weit aufgerissen fixieren sie den Gesprächspartner und erzählen von der Anspannung während des Spiels und dem inneren Feuer, das jeden Wasserballer anzutreiben scheint. „Davon kommst du nicht mehr los“, sagt er.

Als Spieler hat er es bis in die 2. Bundesliga gebracht. Als Trainer ist er jetzt zu der Mannschaft zurückgekehrt, mit der er schon zwischen 1998 und 2002 erfolgreich war: Den Frauen des SV Blau-Weiß Bochum. Sechsmal in Folge sind sie Deutscher Meister geworden, in der zurückliegenden Spielzeit haben sie alle Ligaspiele gewonnen. Sie sind so dominant wie bei den Männern die Wasserfreunde Spandau 04. Viermal holten die Bochumerinnen zudem den nationalen Pokal. Und in der vergangenen Saison zählte die Mannschaft zu den vier besten Teams in Europa. Mehr geht kaum.

Um weiter zu kommen, haben sie ein Angebot der holländischen Liga gerne angenommen. Dort mussten zwei Vereine ihre Teams vom Ligabetrieb zurückziehen. Die Bochumerinnen springen ein und bestreiten in dieser Saison Freundschaftsspiele unter Wettbewerbsbedingungen gegen die starken holländischen Teams. Immer wenn es der BundesligaSpielplan erlaubt. Denn nebenbei wollen die Bochumerinnen ihren Titel verteidigen. Die Saison beginnt Ende November.

Natürlich sind sie Favorit. „Frauenwasserball hat in Holland einen höheren Stellenwert als Männerwasserball“, sagt Troost. Alle Spielerinnen verdienten dort recht gut. Davon ist man in Deutschland aber weit entfernt. Zu Bundesligaspielen reisen die Spielerinnen zum Teil mehr als 500 Kilometer weit. Dabei setzen sie sich auch schon mal selbst ans Steuer des Kleinbusses. „Alle, die sich mit solchen Randsportarten beschäftigen, sind ein wenig verrückt“, sagt Troost.

Jürgen Bröker

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