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Sport: Zu wenig Energie

Eisbären verlieren 5:6 gegen Mannheim

Berlin - Gut, dass die Eisbären in zwei Jahren in eine Großarena umziehen. Unter der Hallendecke in der Eishalle im Sportforum Hohenschönhausen wird es nämlich so langsam eng: Gestern enthüllte der deutsche Eishockey-Meister sein zweites „Meisterbanner“. Auf vier weiteren Riesentransparenten unter der Decke ist zu lesen, dass die Eisbären die Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vier Mal auf dem ersten Platz beendet haben. Ob nach dieser Saison wieder an der Decke herumgeschraubt werden muss? Der gestrige Abend lässt diesen Schluss nicht zu. In einem unterhaltsamen Spiel verloren die Eisbären vor 4500 Zuschauern gegen die hoch gehandelten Adler aus Mannheim unglücklich 5:6 (1:1, 3:3, 1:2).

Der Saisonstart für den Meister ist damit eher durchwachsen, dem 3:1-Sieg am Freitag in Krefeld folgten gestern sechs Gegentore gegen nicht mal überzeugende Mannheimer. Pierre Pagé war dementsprechend sauer. „In den ersten beiden Dritteln waren wir besser“, sagte der Berliner Trainer. Im letzten Abschnitt sei seine Mannschaft zu undiszipliniert gewesen. „Zu viele Spieler hatten im letzten Drittel nicht genug Energie, darüber bin ich sehr enttäuscht“, schimpfte Pagé.

Tatsächlich waren die Berliner lange überlegen, kombinierten genauer und spielten schneller. Allerdings befanden sie sich schon nach wenigen Minuten in 3:5-Unterzahl und mussten das 0:1 durch Sven Butenschön hinnehmen. Den Ausgleich der Eisbären sah nur Schiedsrichter Rick Looker, und das am Fernseher. Per Videobeweis wurde den Eisbären das 1:1 zugesprochen – nach der unübersichtlichen Situation, in der Deron Quint geschossen hatte, hatten weder Fans noch Berliner Spieler gejubelt.

Für Youri Ziffzer nahm der Abend ab dem zweiten Drittel einen unschönen Verlauf: Nachdem Beaufait im Powerplay auf 2:1 für die Eisbären erhöht hatte, kassierte der Berliner Torwart nur 41 Sekunden später den Ausgleich durch Christoph Ullmann. Als die Berliner dann nach Toren von Felski und Gawlik 4:2 davongezogen waren, landete ein haltbar erscheinender Schuss von Methot in Ziffers Tor. Wenig später – Cole Jarrett hatte Sachar Blank gefoult – glich Methot gegen den verunsicherten Ziffzer per Penalty zum 4:4 aus. In Unterzahl traf Rene Corbet zur Führung der Adler, zwei Minuten später gelang Patrick Jarrett gegen den schwachen Mannheimer Torwart Ilpo Kauhanen das 5:5. Wenig später aber erzielte Eduard Lewandowski das sechste Tor gegen Ziffzer. Es war kein Spiel der Torhüter – und kein Tag, um von neuen Transparenten unter der Hallendecke zu träumen.

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