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Treffsicher. Barry Tallackson und der Krefelder Milroy.

© Bernd König

Zum Heimsieg gezittert: Eisbären besiegen die Krefeld Pinguine 7:4

Bis kurz vor Schluss sah alles gut aus für die Berliner Eisbären. Doch so leicht wollte es ihnen ihr Gegner, die Krefeld Pinguine, dann doch nicht machen. Plötzlich schmolz der 5:0-Vorsprung nur so dahin.

Von Katrin Schulze

Was sollte da noch schiefgehen? 5:0 stand es bis sechs Minuten vor Schluss für die Eisbären Berlin. Das ist selbst in der schnellsten Mannschaftssportart der Welt nicht mehr aufzuholen. Erst recht nicht gegen den Deutschen Meister. Von wegen! Die Krefeld Pinguine gaben sich am Freitagabend allergrößte Mühe, das Gegenteil zu beweisen. Mit einer rekordverdächtigen Aufholjagd kamen sie tatsächlich noch einmal auf 4:5 heran. Der Berliner Trainer Don Jackson konnte den finalen Ansturm der Pinguine nur noch mit einer Auszeit stoppen. Am Ende gewannen seine Eisbären 7:4 (2:0, 2:0, 3:4).

Als Tabellenzehnter waren die Krefelder nach Berlin gereist, doch das wollte nicht viel heißen. Denn obwohl sich die Eisbären neun Plätze vor ihnen aufhielten, hatten sie in der jüngeren Vergangenheit so ihre Problemchen mit dem Team von Trainer Rick Adduono. Dreimal in Serie unterlagen sie den Pinguinen vor eigenem Publikum. Ihre Lust auf eine vierte Niederlage hielt sich naturgemäß in Grenzen – und das ließen den Gegner auch spüren.  Nachdem die Berliner es zunächst mit einem flinken, filigranen Spiel versucht hatten, half die Methode Gewalt. Erst flog ein satter Distanzschuss von Barry Tallackson in der neunten Minute ins Tor, dann wuchtete Darin Olver zehn Minuten später den Puck maßgenau ins rechte obere Eck.

Dabei hatte er so hart und genau gezielt, dass die Schiedsrichter schon den Videobeweis benötigten, um sich von der Richtigkeit des 2:0 zu überzeugen. Der Berliner Stürmer Florian Busch sah die Angelegenheit  klarer – und gewohnt lapidarer: „Wir haben mit Barry und Darin eben zwei gute Schützen.“ Tallackson und Olver sind in dieser Saison wirklich die verlässlichsten Torjäger auf Seiten der Berliner. Aber sie besitzen auch recht gute Torleute. Ersatzmann Kevin Nastiuk, der am Freitag Rob Zepp vertrat, hielt im Mitteldrittel alles, was auf sein Tor kam – es war jede Menge. So wie es ohnehin eine munteres und aufgewecktes Spiel war, das die beiden Teams den 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena boten.

So richtig dramatisch allerdings wurde es erst im Schlussdrittel. Nachdem sich die Anhänger infolge von Toren durch Jonathan Sim, Darin Olver und Laurin Braun schon veranlasst sahen das Liedchen mit dem Titel „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“ anzustimmen, ging es erst richtig los. Mit dem Auftritt der Krefeld Pinguinen. Innerhalb von nur vier Minuten gelang es ihnen einen nicht mehr für möglich gehaltenen Spannungsmoment zu schaffen. Auf 4:5 kamen sie heran. Wie paralysiert wirkten die Eisbären - bis Jackson seine Spiele per Auszeit zur Bande pfiff. Es war die richtige Aktion zur richtigen Zeit, denn danach fielen die Tore wieder auf der anderen Seite: Nick Angell und Julian Talbot trafen zum Abschluss eines spektakulären Spiels.

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