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Sport: Zurück im Spiel

Thomas Haas gelingt beim Daviscup-Spiel gegen die Slowakei der Ausgleich

Berlin/Bratislava Nicolas Kiefer hatte sich ein schwarzrotgoldenes Fähnchen auf den rechten Oberarm kleben lassen. Dasselbe Zeichen trug Alexander Waske in der Zuschauerbox auf seiner Stirn. Die aufgemalten Fahnen symbolisierten das neue Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich seit einiger Zeit im deutschen Daviscup-Team unter Teamchef Patrik Kühnen eingestellt hat. Die Spieler eint ein gemeinsamer Traum. „Ich möchte auch einmal den Daviscup in der Hand halten“, sagte der verletzte Nicolas Kiefer. Dafür aber muss zunächst seinen gesunden Kollegen in Bratislava die Rückkehr in die Weltgruppe gelingen.

Nach dem ersten Tag ist das weiterhin möglich. Nach der Niederlage von Florian Mayer und dem Sieg von Thomas Haas steht das Daviscup-Match gegen die Slowakei 1:1. Heute (ab 11.15 Uhr, live in der ARD) wird im Doppel zwischen Thomas Haas und Alexander Waske gegen Dominik Hrbaty und Karol Beck der dritte Punkt vergeben. „Egal, wie das Doppel ausgeht, der Sonntag wird der entscheidende Tag“, sagte Waske. Dann stehen die abschließenden Einzel auf dem Programm.

Der erste Tag hatte mit einer Enttäuschung begonnen. Florian Mayer blieb in seinem ersten Daviscupmatch gegen Hrbaty chancenlos. „Er war einfach zu gut“, sagte Mayer nach dem 3:6, 1:6, 3:6. Der Slowake schlug mit bis zu 220 km/h auf, Mayer hatte nie die Möglichkeit gegen den 18. der Weltrangliste einen Satz zu gewinnen. Nach 88 Minuten war alles vorbei. „Er hat keinen Fehler gemacht“, sagte der 20-Jährige. Nach seinem Match war nicht sicher, ob er am Sonntag wie geplant im Einzel gegen Karol Beck wird antreten können. „Ich habe leichte Armschmerzen“, sagte Mayer. Sollte der Achtelfinalist von Wimbledon nicht fit sein, käme Philipp Kohlschreiber zu seinem ersten Daviscup-Einsatz.

Der Ausgleich gelang Thomas Haas nach zwei Stunden und neunzehn Minuten Spielzeit. Beim 6:7, 6:1, 6:1, 6:1 gegen Karol Beck bereitete ihm der Slowake lediglich im ersten Satz Mühe. „Als es Thomas Haas gereicht hat, hat er richtig reingehauen“, formulierte Waske. Er war froh, dass sein heutiger Doppelpartner nicht fünf Sätze spielen musste. Im ersten Satz gelang Haas vor 3500 Zuschauern zwar zweimal ein Break, doch Beck antwortete jeweils mit einem Rebreak. Den Tiebreak verlor Haas mit 2:7 „Wir haben das erste Mal gegeneinander gespielt, deshalb war ich im ersten Satz ein bisschen angespannt“, sagte der 26-Jährige. Ab dem zweiten Satz aber ließ er Beck keine Chance mehr. „Im dritten und vierten Satz hat er Tennis vom Feinsten geboten“, lobte Patrik Kühnen, „besser kann man nicht spielen.“ Es war bereits der dreizehnte Sieg im vierzehnten Daviscup-Einzel von Thomas Haas.

Nach seiner langen Verletzungspause spielt Haas gegenwärtig ausgezeichnet. „Ich will wieder dahin, wo ich einmal war“, sagte er. Neben dem heutigen Doppel wird er am Sonntag auch noch das erste Einzel gegen Hrbaty bestreiten. Ein Match, das vorentscheidend sein dürfte, beide Spieler gaben sich am Freitag keine Blöße. Für das zweite Einzel am Sonntag sind Mayer und Beck vorgesehen, doch auch der Einsatz des Slowaken ist noch unsicher. Er hatte gegen Haas in der Endphase stark nachgelassen. „Es würde mich nicht wundern, wenn Karol Kucera spielen würde“, sagte Kühnen.

Für den Teamchef geht es darum, den Abstieg aus der Weltklasse im letzten Jahr wieder gutzumachen. Damals war das Team durch ein 2:3 gegen Weißrussland in die Europa-Asien-Gruppe abgerutscht. Mit einem Sieg über die Slowakei würde das deutsche Team wieder zu den besten Nationen im Daviscup zählen. Und hätte im kommenden Jahr wieder die Chance, sich den Traum vom Daviscupsieg zu erfüllen. Tsp

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