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Sport: Zusammenrücken, siegen

Der HSV überzeugt auch ohne seine verletzten Stars.

Hamburg - Huub Stevens war genervt. Und in solchen Situationen, dafür ist der Niederländer bekannt, kommen dem Trainer des FC Schalke 04 schon mal heftige Worte von den Lippen. In Hamburg allerdings hielt er sich nach dem 1:3 seiner Mannschaft für seine Verhältnisse zunächst zurück, indem er nach dem Spiel am Dienstagabend sagte. „Der HSV hatte einen Tag mehr Pause, das ist in so einer Phase der Saison nicht ganz unwichtig.“ Natürlich solle das keine Entschuldigung sein, schob er hinterher. Und dann kritisierte er doch an seinem Personal herum. „Das soll keine Entschuldigung sein. Ein Profi muss sich so regenerieren können, dass er drei Spiele in einer Woche machen kann.“

Drei Auswärtsspiele in Serie haben die Schalker verloren und drohen nun den Anschluss an die obere Tabellenregion mit den Bayern und Dortmundern zu verlieren. Dabei hatten sie es in Hamburg auch nicht einfach : Der HSV überzeugte mit erfrischendem Fußball und gewann verdient. Zur Pause spendete HSV-Trainer Thorsten Fink seinen Spielern ob des guten Auftritts schon Beifall – dabei stand es noch 0:0.

Ohne die verletzten Stützen Rafael van der Vaart und Heung-Min Son hatte mancher ja den baldigen Sturz der Hamburger in den Tabellenkeller befürchtet, doch „man merkt, wir rücken zusammen“, sagte HSV-Kapitän Heiko Westermann. Nach dem Sieg sagte er: „Aber man darf jetzt nicht durchdrehen.“ Gegen den FC Schalke schlug seine Elf in ungewohnter Aufstellung und mit ungewohnter Taktik (Mittelfeldraute, zum ersten Mal unter Fink) den Weg nach vorn ein und konnte als Schwungrad auf einen Profi vertrauen, der zum ersten Mal seit dem 0:1 gegen Nürnberg am ersten Spieltag in der Startelf stand: der Norweger Per Ciljan Skjelbred gilt als Winter-Verkaufskandidat, doch am Dienstagabend bot er Kostproben seines Könnens an. Er war nicht nur gedanklich meist schneller als seine Schalker Gegenspieler und inszenierte einige schöne Hamburger Angriffe. Überhaupt war es munter, was dieser HSV zeigte gegen Schalke. Laufbereitschaft und Einsatz stimmten beim HSV, und auch die Pässe kamen an diesem Abend viel besser an als beim dürftigen Auftritt in Düsseldorf am vergangenen Freitag (0:2).

Nur als der Hamburger Führungstreffer nicht fiel, kam Schalke auf. Zweimal hätte Klaas-Jan Huntelaar beinahe gejubelt, Chinedu Obasi war noch näher dran, als Arslan seinen Kopfball von der Linie kratzte. Viele Chancen, keine Tore – das änderte sich nach der Pause, als erst Maximilian Beister und dann Artjoms Rudnevs den sechsten Hamburger Saisonsieg mit ihren Treffern grundierten. Huntelaar sorgte mit seinem Nachschuss nach einem Handelfmeter für Hoffnung bei den Schalkern, aber Hamburg hielt sich schadlos bis zum Ende, auch dank eines starken René Adlers im Tor und Milan Badeljs Foulelfmeter zum 3:1. Frank Heike

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