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Sport: Zwei Endspiele

Spandaus Wasserballern reicht ein Sieg nicht

Berlin - So langsam wird es, die Beinmuskeln sind wieder stärker, und mit der Kondition sieht es auch nicht mehr ganz so übel aus. Andreas Schlotterbeck fühlt sich für das Spiel in der Wasserball-Euroleague gegen Primorje Rijeka aus Kroatien in Schuss. Seinen Trainer Peter Röhle wird diese Aussage sehr freuen, denn vom 22 Jahre alten Center der Wasserfreunde Spandau 04 wird am Sonnabend ab 20 Uhr in der Lehrschwimmhalle Schöneberg sehr viel abhängen.

„Gerade auf der Center-Position waren wir zuletzt nicht stark genug, Andreas muss sich tüchtig steigern“, fordert Röhle, der mit seinen Spielern die Qualifikation für das Viertelfinale längst noch nicht abgeschrieben hat. Schlotterbeck nimmt er dennoch in Schutz: „Nach seiner zweimonatigen Grundausbildung bei der Bundeswehr war der Leistungsabfall absehbar.“ Mit einem speziellen Kraft- und Konditionstraining hat er den Nationalspieler deshalb in den zurückliegenden Wochen traktiert. „Zur Klasse von Thomas Schertwitis, der uns vor Saisonbeginn verlassen hat, fehlt ihm allerdings noch einiges“, sagt Röhle.

Durch Schertwitis’ Abgang erleben die Wasserfreunde, die sich wegen ihrer erdrückenden Übermacht in der Bundesliga allein international verwirklichen können, eine Leistungsstagnation. Der vierte und damit letzte Gruppenplatz in der Euroleague ist die Folge. „Die drei Auswärtsniederlagen in Rijeka, Neapel und Wolgograd wären aber dennoch bei mehr Cleverness und besserer Chancenverwertung zu vermeiden gewesen. Wir sind nicht weit weg von der Spitze“, behauptet Schlotterbeck. Vier Jahre lang war er der Mann hinter Schertwitis, und „ich habe immer auf meine Chance gewartet“. Gerade in so einem Spiel wie dem gegen Rijeka hofft er auf den Durchbruch. Primorje wird mit den aktuellen Nationalspielern Danijel Prems, Damir Buric und Nikola Frankovic nach Berlin kommen, würde mit einem Erfolg bereits im Viertelfinale stehen. Die Spandauer müssten dafür neben Rijeka auch noch Posillipo Neapel im abschließenden Heimspiel bezwingen.

„Ich glaube deshalb an unsere Chance, weil wir als Team besser sind“, sagt Schlotterbeck. Ob es der spanische Weltmeister Gabriel Hernandez in den Reihen der Spandauer ist oder die anderen Nationalspieler Marko Savic, Marc Politze, Alexander Tschigir und Jens Pohlmann, sie alle ordnen sich dem Team unter. „Ich will niemandem zu nahe treten, aber das Gefühl hatte ich bei Schertwitis und unserem Ex-Kapitän Weissinger nicht immer“, sagt Schlotterbeck und beschreibt damit die Entwicklung bei den Wasserfreunden. Zu Schertwitis sagt er: „Der wollte nur Tore werfen, auf Gedeih und Verderb.“ Und zu Weissinger: „In der Bundesliga machte er oft einen auf gelangweilt.“

Andreas Schlotterbeck, von Bundestrainer Hagen Stamm für das WM-Testländerspiel am kommenden Dienstag in Triest gegen Vize-Weltmeister Italien nominiert, sieht nunmehr sich und die Spandauer auf einem besseren Weg. Der Beweis dafür steht jedoch 2005 noch aus.

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