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Sport: Zweifel im Guten

Die Füchse Berlin kämpfen nach der Pleite in Magdeburg heute gegen Großwallstadt ums Image

Berlin - So heftig wie nach dem desaströsen 27:34 beim SC Magdeburg, wurde über die Füchse Berlin selten diskutiert. Vor allem aus dem Fan-Forum des Handball-Bundesligisten, in dem sich die Beiträge wie immer zwischen gehaltvoll und niveaulos bewegten, lässt sich eine Frage ableiten: Hat das aktuelle Team das Können, in dieser Saison in einstellige Tabellenregionen zu kommen? Der Auftritt in Magdeburg ließ auch bei den Gutwilligen einige Zweifel daran aufkommen. Die Antwort im Positiven wird nun allgemein für heute erwartet. Ab 17 Uhr trifft das Team in der Max-Schmeling-Halle auf den TV Großwallstadt. Und dieser Gegner ist „als klar besser als Magdeburg einzustufen“, wie Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel findet. Er benennt als Qualitätsmerkmale beim Gegner Torhüter Mattias Andersson – „in der Form seines Lebens“, Regisseur Oliver Köhrmann sowie im rechten Rückraum Michael Müller.

Dass danach in den Spielen in Hamburg und in Kiel sowie zu Hause gegen Lemgo ein Punktezuwachs nur schwer zu erreichen sein wird, macht die heutige Begegnung so brisant. „Ein Sieg muss her, sonst könnten wir ganz schnell wieder Unruhe bekommen“, sagt Geschäftsführer Bob Hanning. „Ich erwarte eine deutliche Antwort des Teams auf Magdeburg.“ Und auch Lommel fordert: „Wir müssen dringend eine Top-Leistung abrufen.“ Davon war sein Team zuletzt weit entfernt, die 8:2 Punkte zum Saisonauftakt passten einfach nicht zur Leistung. Unterschwellig hatte sich ganz offensichtlich ein wenig Selbstgefälligkeit eingeschlichen. Nur so ist zu erklären, das Hanning feststellen musste: „Mir fehlte es an Leidenschaft in der Abwehrarbeit, aber auch an geistiger Frische.“ Das sei aber in einer Teamsportart nichts Außergewöhnliches, so etwas passiere immer wieder einmal.

Dennoch ist bei den Füchsen sehr auffällig, dass sie neben der Deckungsschwäche auch ihrem Ruf als Angriffs-Mannschaft nicht gerecht wird. Das Spiel an den Kreis zu Hany El Fakharany oder Rico Göde, der nach seiner Verletzungspause erst wenigen Einsätze hatte, bleibt zumeist wirkungslos. Während man vom Muslim El Fakharany nach Ende des Fastenmonats Ramadan wieder eine Steigerung erwarten darf, fehlt es Göde ganz augenscheinlich an Selbstvertrauen. Hier ist der Trainer gefordert, das dem ehemaligen Stralsunder zu vermitteln. Göde leidet neben den Auswirkungen seines Fingerbruchs offensichtlich auch unter Umstellungsproblemen, die der Sprung von der zweiten in die erste Liga nun mal mit sich bringt. Göde und El Fakharany sollten zudem im Abwehrsystem der Füchse den starken Mittelblock bilden, auch dieses Konzept ist bisher nicht aufgegangen.

„Göde braucht mal ein gutes Spiel, dann könnte ihm der Durchbruch gelingen“, sagt Hanning voller Hoffnung. Am liebsten wäre ihm der Leistungssprung heute gegen Großwallstadt. Vor dem Spiel hat Hanning viel Respekt. Sogar Angst vor der Niederlage? „Ja, die habe ich. Weil ich dann ein Maß an Unruhe befürchte, die uns nicht hilft.“ Hartmut Moheit

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