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Sport: Zweigleisig

Herthas Planungen für 2004/05 stehen – auch für Liga zwei

Von André Görke und

Klaus Rocca

Berlin. Dieter Hoeneß, der Manager von Hertha BSC, hat noch einmal in seinen Kalender geschaut und ausgerechnet, dass fünf Siege aus den verbleibenden elf Bundesligaspielen „reichen müssten“. Für den Klassenerhalt. Das sei realistisch, auch wenn die nächsten Gegner „nicht unbedingt bequem sind“. Am Samstag spielt Hertha beim Hamburger SV, danach gegen Bayern München und dann gegen Bayer Leverkusen, die zwar in der Krise stecken, aber das Fußballspielen nicht verlernt haben können.

Es wird also wohl noch Wochen dauern, bis Klarheit herrscht, in welcher Liga Hertha in der kommenden Saison spielt. Deshalb hat Herthas Geschäftsführung zwei Planungen erstellen müssen: für die Erste und für die Zweite Liga. „Das war Mehr-Arbeit, die wir uns gern erspart hätten“, sagt Hoeneß. Am kommenden Montag müssen die Unterlagen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgegeben werden. „Ich erwarte keine Probleme bei der Lizenzerteilung“, sagt Herthas Geschäftsführer Ingo Schiller. Er rechne auch nicht mit harten Bedingungen, sondern nur mit Auflagen, wie sie schon in den vergangenen Jahren erteilt wurden. „Ich nehme an, wir müssen wieder einen monatlichen Soll-Ist-Vergleich erstellen“, sagt Schiller.

Auch die Etatplanungen für die Zweite Liga gehen ins Detail, doch darüber wird nicht einmal intern gern geredet. Der Etat würde nach dem Abstieg von derzeit 49,2 Millionen Euro auf etwas mehr als 25 Millionen Euro sinken. Das ist gemessen am derzeit höchsten Zweitligaetat von Arminia Bielefeld (elf Millionen) enorm viel. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Hertha durch die Erfolge in der Vergangenheit einen höheren Anteil an Fernsehgeldern erhält und auch im Abstiegsfall mit mehr Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen rechnen darf. Der kalkulierte Zuschauerschnitt würde bei 19 000 liegen; in der Aufstiegssaison vor sieben Jahren betrug er 18 000 Zuschauer.

Wenn Hertha den Klassenerhalt schafft, „werden wir in der kommenden Saison wieder mit einem einstelligen Tabellenplatz rechnen“, sagt Hoeneß. Demnach wird Hertha – unabhängig vom sportlich höher liegenden Ziel – von Rang sieben bis neun ausgehen, so wie es der Klub in der laufenden Saison praktiziert hat. Der Saisonetat würde bei etwa 50 Millionen Euro liegen. Der Klub wird wie in der laufenden Saison mit einem Schnitt von 38 000 Zuschauern kalkulieren, obwohl die Arbeiten am Olympiastadion nach vier Jahren Bauzeit im Sommer abgeschlossen sind. Derzeit liegt der Schnitt knapp darunter, wobei der Sommer und attraktive Gegner wie Bayern München und Hansa Rostock erst noch kommen. Der Schnitt wird also steigen, zumal es in den letzten Heimspielen im Abstiegskampf spannend werden könnte. Dann spielt Hertha gegen Kaiserslautern und Köln. „Echte Highlights“, sagt Trainer Hans Meyer. „Ich hoffe, wir können uns das ersparen.“

André Görke, Klaus Rocca

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