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Zweite Liga: Eilts kämpft um den Job, Rostock ums Überleben

Es gibt Leute, die sind nicht Fan von Hansa Rostock und haben trotzdem Mitleid mit Dieter Eilts. Denn egal, was der Rostocker Trainer auch macht: Unter seiner Regie gewann der Fußball-Zweitligist seit November 2008 erst ein Punktspiel.

Rostock – In der Tabelle rangiert Rostock folgerichtig auch nur auf Rang 17. Am heutigen Freitag hat Hansa gegen Rot-Weiß Ahlen zwar Heimrecht, aber das bedeutet nicht viel. Rostock ist zu Hause keine Macht.

Eilts nennt seine Bilanz selber „katastrophal“. Dabei hat der Europameister von 1996 viel versucht: Er veränderte sein Training, krempelte den Kader um und holte vermeintliche Verstärkungen. Doch die Neuen versinken im Mittelmaß, und die wenigen Leistungsträger sind verletzt. Die jungen Rostocker Spieler sind dem Abstiegskampf offenbar mental nicht gewachsen.

Rostocks Klubvorstand sowie der Aufsichtsrat haben Eilts wiederholt den Rücken gestärkt. „Es gibt keine Trainerdiskussion“, behauptete zum  Beispiel Adalbert Skambraks, seit November 2008 Hansa-Aufsichtsratschef, vor dem Spiel gegen Mainz 05. Danach war er ruhiger. Rostock hatte 1:3 verloren. Das Spiel gegen Ahlen könnte deshalb schon das letzte für den Hansa-Trainer Eilts sein.

Doch auch Manager Herbert Maronn und Klubchef Dirk Grabow stehen massiv in der Kritik. Denn Hansa kämpft ums wirtschaftliche Überleben. Schon im Dezember 2008 hatte Grabow erklärt, dass der Fußballbetrieb auf hohem Niveau mit Drittliga-Einnahmen nicht finanzierbar sei. „Ein Abstieg in die Dritte Liga schließt ein langfristiges Überleben des FC Hansa aus“, sagte Grabow. Den Verein belasten langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von über sechs Millionen Euro, zudem rechnet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr mit einem Minus von knapp zwei Millionen Euro. Bei einem Abstieg käme es dann gar nicht mehr auf die Wünsche der Funktionäre an: Hansa würde schlicht wohl keine Lizenz mehr bekommen.

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