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Zweite Liga: Fürth siegt bei Union

Die Union-Festung ist gefallen: Nach der Pleite in Duisburg hat der Berliner Aufsteiger erstmals auch im heimischen Kultstadion "An der Alten Försterei" verloren.

Von Katrin Schulze

Irgendwann zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Uwe Neuhaus genug gesehen. Unglücklich und fahrig hatte sich seine Mannschaft bis dahin über den Platz geschleppt. Es half nur noch Inspiration von Außen. Also beeorderte er Marco Gebhardt und Karim Benyamina vom Platz – und wechselte mit Shergo Biran und Kenan Sahin zwei Stürmer ein. Und siehe da: Gleich mit seinem ersten Ballkontakt schoss Sahin den Anschlusstreffer. Und der 1. FC Union begann tatsächlich Fußball zu spielen – allerdings nicht früh genug: Nachdem der Zweitligist gegen Greuther Fürth zur Pause 0:2 zurück gelegen hatte, reichte es trotz größter Mühe nur zu einem 1:2 (0:2).

Mit den beiden neuen Akteuren kam Schwung in ein Unioner Spiel, das zuvor von vielen Unzulänglichkeiten geprägt war. Anders als bei den vier vergangenen Heimsiegen der Saison schleppte sich die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus in den ersten 45 Minuten relativ konzeptlos über den Rasen im Stadion An der Alten Försterei – ihre Pässe zu unpräzise, ihr Spiel nach vorne zu unorganisiert. Zwar platzierte Hüzeyfe Dogan den Ball in der achten Minute noch knapp neben das Tor der Fürther, viel mehr Konstruktives gab es für die 14 150 Zuschauer danach aber zunächst nicht zu bestaunen.

Ganz im Gegenteil: Gerade in der Abwehr agierten die Berliner unkonzentriert – und dass, obwohl ihr Coach sie doch vor der Partie extra vor den „flinken und quirligen Stürmern“ des Gegners gewarnt hat. Anscheinend aber nicht vor der Kopfballstärke der Fürther Abwehrspieler: In der neunten Minute war ein Verteidiger, der für die Gäste zur Führung einschoss. Mit freundlicher Einladung vom Gastgeber köpfte Jan Mauersbauer nach einem Freistoß von Leonhard Haas völlig allein gelassen ein.

Auch danach durfte sich Greuther Fürth oft ungestört durch die Köpenicker Abwehr spielen. Sami Allaguis Schuss aus kurzer Distanz konnte Unions Torwart Jan Glinkerzwar noch abwehren, doch nach dem darauf folgenden Eckstoß herrschte so viel Unordnung im Berliner Strafraum, dass Bernd Nehrig aus spitzem Winkel das 2:0 für Fürth erzielen konnte. Erst als Neuhaus seine beiden Reservisten auf den Rasen schickte, kehrte der Willen augenscheinlich in sein Team zurück. Nachdem Sahin kurz nach seiner Einwechslung das 1:2 erzielt hatte, forderte er seine Kollegen mit einer ausschweifenden Handbewegung zum Mitspielen auf. Sie verstanden. Und kamen durch Biran und Macchambes Younga Mouhani und Dogan zu weiteren Großchancen – jedoch zu keinem weiteren Treffer.

Auf der anderen Seite hatten die Köpenicker sogar noch Glück, dass Younga Mouhani einen Kopfball von Marco Caligiuri auf der Torlinie wegschießen konnte. Ihr eigenes Aufbäumen gegen die erste Heimniederlage der Saison kam schlicht zu spät.

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