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Zweite Liga: Hertha ist zurück an der Spitze

Hertha BSC grüßt nach dem 12. Spieltag wieder von der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga. Das Duell der Erstliga-Absteiger mit dem VfL Bochum gewannen die Berliner am Montagabend mit 2:0.

Berlin - Fußball ist ein Spiel von Siegern und Verlierern, und genau diesem Anspruch wurde der Montagabend im Berliner Olympiastadion gerecht. Die 29.000 in erdrückender Mehrheit Hertha BSC zugeneigten Fans feierten den 18 Jahre jungen Pierre-Michel Lasogga, der beide Tore schoss zum 2:0 (1:0)-Sieg gegen den VfL Bochum und seine Mannschaft damit wieder an die Tabellenspitze der Zweiten Liga verhalf. So wie Lasogga, erstmals in der Startelf aufgeboten, ein logischer Gewinner war, fügte sich Friedhelm Funkel in die Rolle eines logischen Verlierers. „Ohne Funkel wär’n wir gar nicht hier“, sangen sie in der Ostkurve des Olympiastadions, das der Fußballlehrer in Bochumer Diensten in der gewohnten Pose des notorisch Sieglosen verließ.

In der vergangenen Saison half Funkel in 14 sieglosen Spielen kräftig mit beim Abstieg von Hertha BSC, wofür er sich gestern als Verantwortlicher auf Bochumer Seite revanchierte. Seit 16 Punktspielen am Stück wartet der Mann nun schon auf einen Erfolg in Berlin, und wenig spricht dafür, dass diese Serie in naher Zukunft ein Ende finden könnte. Wenn alles normal läuft, werden sich die Wege der beiden Kontrahenten im kommenden Sommer trennen. Für Hertha ist der Aufstieg nach dem Sieg über den Mitabsteiger der vergangenen Saison wieder ein Stück näher gerückt. Dass Bochum eine ähnliche Entwicklung nehmen wird, ist nach den jüngsten Eindrücken kaum zu vermuten.

Dabei spielte Hertha, verunsichert von der ersten Saisonniederlage in Paderborn, keinesfalls großartig auf. Den Berlinern reichte eine ordentliche erste halbe Stunde, in der sie Bochum mit konsequentem Forechecking von einer Verlegenheit in die nächste jagten. Bemerkenswert oft hatte dabei der Brasilianer Ronny seinen Fuß als Vorbereiter im Spiel, und fast immer diente sich Lasogga als williger Vollstrecker an. Was die gefühlte Statistik betrifft, hatte der bullige Angreifer in dieser besten Berliner Phase mehr Ballkontakte als sein Vorgänger Friend in den vorherigen drei Spielen zusammen. Im Abschluss aber war seine Streuung lange Zeit ebenso breit wie die von Ronnys Freistößen.

Lasogga aber steckte alle Fehlschüsse weg mit der Unbekümmertheit eines 18-Jährigen und war prompt zur Stelle, als sich Bochums Bester, Torwart Andreas Luthe, nach einer halben Stunde eine einzige geistige Auszeit nahm. Luthe unterlief eine Ecke von Ronnys Bruder Raffael, Lasogga kam mit langem Anlauf herangeprescht und wuchtete den Ball mit der Schläfe zum 1:0 ins Netz. Er gewann dabei die teaminterne Ausscheidung gegen Sebastian Neumann und Roman Hubnik, die ebenfalls zur Vollendung bereitstanden.

Seltsamerweise übte Hertha nach diesem hochverdienten Führungstor in einem ähnlichen Fußballverzicht aus wie zuvor der Gast aus Bochum. Auf einmal staffelten sich die Berliner gut 30 Meter näher zum eigenen Tor. Das hätte gegen eine ambitioniertere Mannschaft schwerwiegende Folgen zeitigen können, doch der VfL ließ nicht von seinem behäbigen Stil. Es sagt einiges über die Bochumer Angriffsversuche, dass die beiden besten Torchancen in die Verantwortung der Defensivkraft Christoph Dabrowski fielen. Beide Male parierte Marco Sejna, ein guter Vertreter des verletzten Stammtorhüters Maikel Aerts. Zwanzig Minuten vor Schluss erzielte Lasogga schließlich das 2:0, als er nach einem abgewehrten Schuss von Nikita Rukavytsya aus spitzem Winkel abstaubte.

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