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Die Hertha hat wieder Grund zum Jubeln.

© dpa

Zweite Liga: Hertha zittert wieder - und gewinnt wieder

Zweites Spiel, zweiter Sieg: Hertha BSC hat mit etwas Glück die imposante Heimserie von Fortuna Düsseldorf in der Zweiten Fußball-Bundesliga geknackt und die eigenen Aufstiegsambitionen untermauert.

Die Zweite Liga meint es bisher sehr gut mit Hertha BSC, dem Absteiger aus der Bundesliga. Zum Start gegen Oberhausen kamen fast 50 000 Zuschauer ins Olympiastadion, auch das erste Auswärtsspiel in Düsseldorf hatte trotz der ungewohnten Anstoßzeit am Montagabend dank 30 629 Zuschauern in der Arena am Rhein den Hauch von Erstklassigkeit – da ist der Realitätsschock am Anfang wenigstens nicht ganz so groß. Und an die Ergebnisse kann man sich sowieso gewöhnen. Zweites Spiel, zweiter Sieg. Mit dem 2:1 (2:0) gegen die Fortuna haben die Berliner ihren Anspruch untermauert, die Zweite Liga so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Die Düsseldorfer hingegen verließen ihre Arena nach 20 Heimspielen ohne Niederlage erstmals seit dem 19. April 2009 wieder als Verlierer.

Dabei begann die Fortuna so, wie es von einer Mannschaft zu erwarten ist, die mit zwei Pflichtspielniederlagen in die Saison gestartet ist – mit einer Extraportion Engagement. Die Gastgeber attackierten die Berliner schon im Spielaufbau, zwangen sie zu Fehlern und frühen Ballverlusten. Schon in der dritten Minute vergab Patrick Zoundi die erste Chance: Sein Kopfball flog über das Tor. Kurz darauf jubelten die Fans der Fortuna über das vermeintliche 1:0, sie waren allerdings das Opfer einer optischen Täuschung geworden. Nach einem Freistoß von Marco Christ aus 35 Metern war der Ball vom Gestänge hinter dem Tor gegen das Netz geflogen.

Nach einer Viertelstunde erlahmte das Düsseldorfer Bemühen ein wenig, ohne dass Hertha gefährlich wurde. Im Spiel nach vorne taten die Berliner sich schwer, doch gleich der erste Schuss aufs Düsseldorfer Tor brachte sie in Führung. Nach einem Freistoß von Nikita Rukavytsya aus dem Halbfeld jagte Rob Friend den Ball mit dem Fuß zum 1:0 ins Netz. Wie schon im Pokal gegen Pfullendorf hatte sich Hertha mit einer Standardsituation den entscheidenden Vorteil verschafft.

Die Düsseldorfer waren sichtlich beeindruckt von der Effizienz des Bundesliga-Absteigers. Nur zwei Minuten nach dem 1:0 erlaubten sie Waleri Domowtschiski die große Chance, die Führung auszubauen. Nach einem Pass von Adrian Ramos lief der Bulgare allein auf das Düsseldorfer Tor zu, sein Schuss aber strich am Pfosten vorbei. Herthas Trainer Markus Babbel hatte Domowtschiski in der Anfangself gelassen, obwohl der Brasilianer Raffael nach seiner Grippe wieder zur Verfügung stand. Drei Minuten nach seinem Aussetzer rechtfertigte der Bulgare seine Berufung in die Startelf: Nach einem Lupfer des guten Peter Niemeyer sah er sich wieder im Duell mit Düsseldorfs Torhüter Michael Ratajczak – diesmal traf er zum 2:0.

In fünf Minuten hatten sich die Berliner das Spiel in ihrem Sinne zurechtgelegt. Bis zur Pause beschränkten sie sich auf die Kontrolle des Geschehens; Aufregung verursachte allein Torhüter Maikel Aerts, der Düsseldorfs Stürmer Ranisav Jovanovic anschoss, den Ball danach aber sicher aufnehmen konnte. Der Holländer im Tor der Berliner war bis dahin weitgehend beschäftigungslos, nach der Pause änderte sich das.

Das Spiel wurde munterer, weil die Düsseldorfer mehr riskierten, doch wie schon vor einer Woche in Cottbus offenbarten sie eklatante Schwächen in der Chancenverwertung. Jovanovic verfehlte nach einer scharfen Hereingabe aus fünf Meter Entfernung das Tor. Aber wenn die einfachen Dinge nicht funktionieren, kann man es ja mal mit den schwierigen versuchen: Der eingewechselte Wellingten schoss aus 35 Metern – und überwand Aerts zum 1:2. Zehn Minuten waren noch zu spielen, die Arena brodelte. In der Nachspielzeit sah Fortunas Stürmer Thomas Bröker die Gelb-Rote Karte, nachdem er sich im Strafraum der Berliner fallen ließ. Der Schiedsrichter wertete das als Unsportlichkeit. Und so rettete Hertha den knappen Vorsprung über die Ziellinie.

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