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Zweite Liga: Mainz steigt in die Bundesliga auf

Als der Aufstieg durch den 4:0-Sieg über Oberhausen geschafft war, ging auch der sonst so kühle Jörn Andersen aus sich heraus. Der Mainzer Trainer kletterte auf das Plexiglasdach vor dem Kabineneingang und animierte die Fans zur Welle und Humba-Gesängen.

Mainz -  „Ohne euch hätten wir es nicht geschafft“, sagte der Norweger. Er dankte den Anhängern, die trotz einiger schwacher Heimleistungen hinter ihrem Team gestanden hatten. Anschließend holte sich Andersen von Dimo Wache und Marco Rose die obligatorische Bierdusche ab.

„Das ist der geilste Tag in meinem Leben“, sagte Andersen. Mit dem Aufstieg ist er ein wenig aus dem Schatten seines Vorgängers Jürgen Klopp herausgetreten. Wegen des zwischenzeitlichen Heimkomplexes war Andersen, den Manager Christian Heidel aus Offenbach geholt hatte, sogar unter Druck geraten. Dass Heidel nach der 1:4-Heimpleite Mitte März gegen Aachen eine Brandrede hielt und sich Mannschaft und Trainer drei Stunden lang aussprachen, gilt nun als wichtiger Grund für den Aufstieg. Srdjan Baljak und Aristide Bancé machten ihn am Sonntag mit je zwei Toren perfekt.

In der Bundesliga erhöht sich der Etat um zehn auf knapp 30 Millionen Euro, dennoch werden die Mainzer zu den finanziell schwächsten Klubs gehören. „Deshalb und wegen des kleinen Stadions haben wir in der Bundesliga nichts verloren“, sagte Heidel, „aber jetzt sind wir doch wieder drin, wobei wir vom ersten Tag an gegen den Abstieg spielen werden.“ Er plant auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge. Für Markus Feulner, der nach Dortmund geht, verpflichtete er Mittelfeldspieler Filip Trojan vom FC St. Pauli. Die Liga aber kann sich auf einen fröhlichen Verein freuen. Das bewies Torjäger Bancé, der nach Spielschluss auf dem Dach der Ersatzbank stehend bis auf seine weiße Boxershort alle Kleidungsstücke in die Menge warf. „Aus Respekt vor meiner Frau habe ich nicht alles ausgezogen“, sagte der Mann aus Burkina Faso grinsend. 

Jürgen Heide

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