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Eiserner Torjäger. John Jairo Mosquera (li.) bleibt drei weitere Jahre bei Union.

© picture alliance / dpa

Zweite Liga: Mosquera bleibt bei Union

Union bindet John Jairo Mosquera bis Juni 2014 an sich. Der Stürmer war zuvor nur von Werder Bremen ausgeliehen.

Berlin - John Jairo Mosquera hatte sichtlich Spaß. Erst alberte der Stürmer des 1. FC Union nach dem Training mit seinem Mitspieler Karim Benyamina herum, später kickte er im Vorbeigehen voller Übermut eine Eckfahne um. Egal, was Mosquera auch tat, ein breites Lächeln war dabei sein ständiger Begleiter.

Die Freude kam nicht von ungefähr. Gestern gaben der Kolumbianer und der 1. FC Union die Verlängerung ihrer Zusammenarbeit bekannt. Wie der 1. FC Union gestern auf Nachfrage bestätigte, ist Mosquera nun bis zum 30. Juni 2014 vertraglich an den Berliner Zweitligisten gebunden. Der Kontrakt gilt für die Erste und die Zweite Liga. Bereits im Januar hatte Mosquera im Interview mit dem Tagesspiegel erklärt, am liebsten in Berlin bleiben zu wollen. „Ich fühle mich hier sehr wohl und Union ist ein gut geführter Verein“, sagte er damals. „Aber leider liegt es nicht in meiner Hand, was in der Zukunft passiert.“

Mosquera spielte damit auf seine Vertragssituation an. Bisher war der groß gewachsene Stürmer nur von Werder Bremen ausgeliehen, doch Unions Manager Christian Beeck hatte sich frühzeitig mit den Bremer Verantwortlichen in Verbindung gesetzt, um Mosquera endgültig an die Berliner zu binden. Mosquera hatte auch nicht damit gerechnet, wieder nach Bremen zurückkehren zu müssen. „Zu Werder bestand seit längerem kein Kontakt“, erzählt er. Die Vertragsverlängerung mit Union ist für Mosquera das Ende einer sportlichen Odyssee. Obwohl erst 23 Jahre alt, stand der ehemalige kolumbianische Juniorennationalspieler bisher schon bei acht Vereinen unter Vertrag. Weil er sich bei Werder Bremen nicht durchsetzen konnte, verlieh ihn der Bundesligist immer wieder. Über Sönderjysk, Burghausen und Aachen landete Mosquera schließlich beim 1. FC Union. „Für mich ist der Klub das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Mosquera. „Hier habe ich das Vertrauen meiner Mitspieler und des Trainers.“ Bisher stand Mosquera in fast allen Saisonspielen des 1. FC Union auf dem Platz. Nur am 19. Spieltag in Fürth fehlte er.

Mit fünf Treffern ist Mosquera gemeinsam mit Karim Benyamina Unions erfolgreichster Torschütze der laufenden Saison. Sein wohl wichtigstes Tor erzielte er im Stadtderby gegen Hertha BSC, als er mit einem sehenswerten Volleyschuss zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich traf. Bei Trainer Uwe Neuhaus genießt der Angreifer nicht nur wegen dieses Treffers große Wertschätzung. In puncto Lauf- und Einsatzbereitschaft ist der Kolumbianer stets vorbildlich. Am kommenden Sonntag muss der 1. FC Union allerdings in Oberhausen auf Mosqueras Fähigkeiten verzichten. Der Stürmer ist nach seinem Platzverweis im Spiel gegen Bielefeld gesperrt.

Nach Christian Stuff, Daniel Göhlert und Torsten Mattuschka ist Mosquera bereits der vierte Spieler, mit dem Union in den vergangenen Wochen verlängerte. Dagegen scheint es für Björn Brunnemann, Bernd Rauw und Karim Benyamina keine Zukunft bei dem Berliner Zweitligisten zu geben. Die Verträge des Trios laufen zum 30. Juni aus. Vor allem bei Karim Benyamina wird ein Abschied immer wahrscheinlicher. Dementsprechend finster blickte der erfolgreichste Torschütze der Unioner Vereinsgeschichte gestern nach dem Training drein. Die gute Laune seines Kollegen John Jairo Mosquera quittierte Benyamina nur mit einem müden Lächeln.

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