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Der Cottbuser Marco Kurth (l) hat hier gegen Karim Benyamina von Union das Nachsehen. Am unentschiedenen Ausgang des Spiels änderte das nichts.

© dpa

Zweite Liga: Nullnummer zwischen Cottbus und Union

Für den 1. FC Union war es ein mühsamer Kampf zum gefühlten Sieg. Die Berliner, die auf acht verletzte Profis verzichten mussten, holen beim 0:0 in Cottbus einen Punkt.

Fußball gilt heute als modern, wenn er offensiv und schnell gespielt wird. Am besten mit jungen Spielern, die möglichst viel laufen und sich zügig vom Ball trennen. Claus-Dieter Wollitz liebt diese Art von Fußball. Der Cottbusser Trainer steht wie kaum ein anderer in der Zweiten Liga für diese Spielidee. Unions Trainer Uwe Neuhaus ist dagegen eher der Typ Taktiker. Das Ergebnis steht bei ihm im Vordergrund. So war das Spiel zwischen Energie Cottbus und dem 1. FC Union auch so etwas wie ein Duell zwischen zwei unterschiedlichen Philosophien. Am Ende konnte sich keine Spielauffassung durchsetzen. Das Derby zwischen den Teams aus Berlin und Brandenburg endete mit einem torlosen Unentschieden.

Um in Cottbus zu bestehen, hatte sich Neuhaus etwas Unzeitgemäßes einfallen lassen. Unions Trainer stärkte seine Defensive, indem er Christoph Menz als dritten Innenverteidiger neben Christian Stuff und Bernd Rauw stellte. Auf den Außenbahnen komplettierten Paul Thomik und Patrick Kohlmann die Berliner Fünferkette. Das Ganze erinnerte an Griechenland unter Otto Rehhagel, nur spielte Union zumindest zeitweise keineswegs so unattraktiv, wie es die defensive Ausrichtung vermuten ließ. Allerdings mühten sich die Gäste teilweise auch sehr und leisteten sich einige Fehler. Bereits nach zwei Minuten prüfte Bernd Rauw den Cottbusser Torwart Thorsten Kirschbaum mit einem Freistoß. Im Anschluss scheiterte Christian Stuff per Nachschuss.

Cottbus verschlief dagegen die Anfangsphase. Das war sehr untypisch für die offensiv ausgerichteten Gastgeber, die in dieser Saison schon den einen oder anderen Frühstart hingelegt hatten. Erst nach 15 Minuten kam Energie zu einer guten Möglichkeit. Torjäger Nils Petersen kam im Strafraum mit dem Kopf an den Ball, doch Unions Torhüter Jan Glinker war zur Stelle. Glinker, der im vergangenen Spiel noch mit einem Fehler für die 0:1-Niederlage gegen den VfL Bochum gesorgt hatte, spielte dieses Mal fehlerlos. Neben Glinker stand bei Union auch Macchambes Younga-Mouhani unter besonderer Beobachtung. Der 36-Jährige hatte dem Bochumer Matias Concha bei einem Zweikampf das Schien- und Wadenbein gebrochen und wurde zu Beginn bei jedem Ballkontakt von den Cottbusser Fans ausgepfiffen. Younga-Mpuhani spielte dieses Mal unauffällig, konnte aber einige wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entscheiden. Kurz vor der Pause riefen die vielen Cottbuser Fans unter den 12 240 Zuschauern im Stadion der Freundschaft „Aufwachen, Aufwachen“, so behäbig spielte ihre Mannschaft bis dahin.

Das änderte sich zunächst auch nach dem Seitenwechsel nicht. Als der Cottbusser Jules Reimerik sorglos vor dem eigenen Strafraum quer spielte, bot sich Unions Dominic Peitz die bis dahin größte Chance des Spiels. Doch Peitz schoss weit übers Tor. Die Szene bewirkte einen Bruch im Spiel der Gäste. Cottbus wurde nun stärker, Nils Petersen scheiterte mehrmals an Glinker. Später traf Jiayi Shao mit einem Freistoß nur die Latte. Aus dem Spiel heraus konnten sich die Cottbuser aber insgesamt zu selten gegen die Berliner Innenverteidigung durchsetzen. Für die Berliner dagegen, die im Abstiegskampf stecken, war der Punktgewinn ein gefühlter Sieg.

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