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Zweite Liga: Union will raus aus dem Mittelmaß

Der 1. FC Union trifft am Freitag auf TuS Koblenz. Trainer Uwe Neuhaus fordert eine deutliche Reaktion auf die zuletzt dürftige Leistung in Paderborn.

Von Katrin Schulze

Was heißt das eigentlich? Durchschnitt? Im Fußball zum Beispiel sind elf Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenrang und zwölf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16 ziemlich durchschnittlich. An dieser Bilanz gemessen ist der 1. FC Union also Zweitliga-Mittelmaß beziehungsweise befindet sich mit 30 gesammelten Zählern „im Niemandsland der Tabelle“, wie Trainer Uwe Neuhaus es ausdrückt. Nach oben geht nicht mehr viel – und vor dem Abstieg braucht sich auch niemand zu fürchten.

Doch das Bild, das die Köpenicker vor der Partie am Freitag gegen TuS Koblenz (18 Uhr, Alte Försterei) hinterlassen, ist ein bisschen trügerisch. Ihren derzeitigen achten Platz haben sie immer noch einem herausragenden Start in die Saison zu verdanken, von den vergangenen zehn Spielen haben sie dagegen gerade mal eines gewonnen, fünf Mal waren sie ihren Gegnern unterlegen. Was das aussagt? Offenbar sind sich darüber nicht mal die Verantwortlichen selbst einig. „Ich würde nicht sagen, dass wir uns in einer Krise befinden“, sagt beispielsweise Abwehrspieler Daniel Göhlert. Sein Chef aus der Abteilung Sport sieht das etwas anders, Christian Beeck sagt: „Es ist zuletzt eine Serie entstanden, die wir verändern wollen.“

Schon eine ganze Weile rennt Union dem Saisonziel von 40 Punkten hinterher – zuletzt wollte es weder mit dem Toreschießen noch mit dem Punkteholen so recht klappen. Vorläufiger Tiefpunkt der Schwächeperiode war die Begegnung am vergangenen Wochenende in Paderborn, bei der die Berliner laut Göhlert in der zweiten Halbzeit „richtig eingebrochen“ sind. Bei der 0:3-Niederlage zeigten sie ihren bisher schlechtesten Auftritt in der laufenden Spielzeit.

Trainer Uwe Neuhaus fordert deshalb eine „deutliche Reaktion“ auf die desolate Vorstellung im Sauerland. In der kommenden Woche soll es nämlich nicht nur um eine Verbesserung der Spielkultur seiner Mannschaft gehen, es soll auch endlich etwas werden mit dem Vorhaben Klassenerhalt. Dazu dürften nämlich auch 39 Punkte reichen, wie Neuhaus findet. Und wenn alles optimal läuft, würde der 1. FC Union das Ganze am nächsten Sonntag als erledigt abhaken: Nach der Partie gegen TuS Koblenz folgt am Mittwoch das Nachholspiel in Rostock und dann am Sonntag die Partie bei Rot Weiss Ahlen – allesamt Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion der Zweiten Liga. „Das ist die Chance, unser Ziel zu erreichen“, sagt der Köpenicker Trainer.

Aber: Wer glaubt nach den vergangenen Leistungen an drei Siege aus drei Partien? Zumal neben den Verletzten Björn Brunnemann, Daniel Schulz, Bernd Rauw und Paul Thomik zudem der Einsatz von Torhüter Jan Glinker fraglich ist, der wegen einer Erkältung zuletzt nicht mit dem Team trainierten konnte. Für Uwe Neuhaus spielen die Ausfälle jedoch keine große Rolle. Schließlich „geht es jetzt darum, die Richtung vorzugeben“, sagt er. Und hat seine Profis unter der Woche deswegen mit Hilfe strafferer Übungseinheiten und ausgiebiger Waldläufe zu mehr Engagement aufgefordert. Mit Durchschnitt will sich der 1. FC Union eben nicht zufrieden geben.

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