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Die deutschen Biathletinnen bejubeln den Bronze-Erfolg in Peking.

© dpa/ Angelika Warmuth

Zweite Medaille bei den Olympischen Spielen in Peking: Deutsche Biathletinnen gewinnen Bronze

Lange mussten das deutsche Biathlon-Team auf die zweite Medaille warten. Nun sichert sich die Staffel Bronze.

Ausgepumpt lag Denise Herrmann im Schnee, doch die Freude über die zweite deutsche Biathlon-Medaille bei den Winterspielen in China verdrängte bei der Einzel-Olympiasiegerin schnell die Erschöpfung. Mit Bronze hinter Schweden und dem russischen Team gab es am Mittwoch erstmals seit 2010 wieder eine olympische Staffel-Medaille für die deutschen Frauen. Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Herrmann kamen mit sechs Nachladern aus und hatten nach 4 x 6 Kilometern in Zhangjiakou 37,4 Sekunden Rückstand auf die neuen Olympiasiegerinnen. Der große Favorit Norwegen ging als Vierter dagegen leer aus.

Nach dem unglücklichen vierten Rang der Männer-Staffel am Dienstag gibt es nun wieder etwas zu feiern im deutschen Biathlon-Team. „Wie hat Markus Eisenbichler so schön gesagt: Die Scheiß-Medaille wollen wir heute unbedingt“, sagte Startläuferin Voigt in Anspielung auf den deutschen Skispringer nach ihrem Rennen.

Voigt begann bei schneidender Kälte, aber strahlend blauem Himmel im Liegendschießen wie alle Favoritinnen ohne Fehl und Tadel. Die als gute Schützin bekannte 24-Jährige, die in der Mixed-Staffel noch ein unglückliches Olympia-Debüt erlebt hatte, traf auch stehend alle fünf Scheiben sofort und blieb in der Spitzengruppe. Voigt übergab sogar als Führende an Vanessa Hinz, Schweden und Italien gehörten zudem zum Trio, das gut zehn Sekunden vor dem Feld lag.

„Das war genau das, was ich mir die Nacht erträumt habe“, sagte Voigt. „Einfach auf der Eins übergeben, um zu zeigen, dass ich das auf der Position eins auch perfekt hinkriege. Das Rennen hat das bestätigt, dass ich das kann.“

Tandrevold fehlte nach Kollaps

Auch Hinz kam liegend ohne Nachlader aus, stehend musste die 29-jährige Bayerin aber beim letzten Schuss zweimal nachladen und außer Dorothea Wierer aus Italien auch die Konkurrenz aus Russland und Schweden erst einmal ziehen lassen. Weltmeister und Gold-Favorit Norwegen fiel dagegen weit zurück. Tiril Eckhoff zitterte beim Schießen regelrecht, musste zweimal in die Strafrunde und hatte fast zwei Minuten Rückstand auf die Spitze. Die dreimalige Weltmeisterin Ingrid Landmark Tandrevold fehlte nach ihrem Samstag erlittenen Kollaps, stand vor der vorzeitigen Heimreise aber noch als Zuschauerin und Unterstützung für das Team an der Strecke.

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Hinz schickte Preuß als Vierte auf die Strecke, 46 Sekunden nach Spitzenreiter Russland. Die durch eine Fußverletzung und eine Corona-Infektion vor Olympia lange ausgebremste Preuß war beim Liegendschießen unter Druck, da die Führenden fehlerlos blieben - das gelang auch Preuß. Die 27-Jährige, die vor den Winterspielen als aussichtsreichste deutsche Biathletin galt, brauchte dann genau wie Hinz beim letzten Schuss im Stehen drei Versuche und verpasste die Chance, wieder ganz nach vorn zur ebenfalls patzenden Konkurrenz aufzuschließen. So betrug der Rückstand auf Rang vier 37 Sekunden, als Preuß an Olympiasiegerin Denise Herrmann übergab. Es führte Schweden vor Italien und Russland.

Auch Herrmann traf liegend den letzten Schuss nicht sofort, so dass ganz vorn Elvira Öberg für Schweden davonziehen konnte. Auch die Russin Uljana Nigmatullina und Federica Sanfilippo für Italien blieben vor der 33-jährigen Sächsin, dahinter kamen die Medaillenkandidaten Frankreich und Norwegen nicht näher, doch an der Italienerin zog Herrmann vorbei. Stehend patzte sie beim ersten Schuss, da war Elvira Öberg aber eh schon zu Gold unterwegs. Auch Nigmatullina ließ sich auf den letzten beiden Kilometern nicht mehr holen, so dass Herrmann für Vize-Weltmeister Deutschland am Ende Bronze vor Norwegens Olympia-Star Marte Olsbu Röiseland rettete. (dpa)

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