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Entscheidungsträger. Salomon Kalou (r.) traf für Hertha nach Vorarbeit von Nico Schulz zum 1:0, Vladimir Darida (l.) machte später alles klar.

© dpa

Update

Zweite Runde im DFB-Pokal erreicht: Hertha BSC gewinnt 2:0 bei Arminia Bielefeld

Hertha BSC zeigt bei Arminia Bielefeld eine konzentrierte, wenn auch keine berauschende Leistung. Treffer von Kalou und Darida reichen den Berlinern zum Einzug in die zweite Pokalrunde.

Vielleicht muss man der Wirklichkeit einfach nur ein bisschen auf die Sprünge helfen. So wie Hertha BSC das in diesem Sommer getan hat. Der Berliner Fußball-Bundesligist hat bekanntlich eine recht blamable Bilanz im DFB-Pokal, das aber hat seinen Trainer Pal Dardai nicht davon abgehalten, für diesen Wettbewerb das Erreichen des Endspiels anzustreben. Was auf den ersten Blick ziemlich vermessen erschien, hat offenbar gewirkt. Durch einen 2:0 (0:0)-Sieg bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld zog Hertha in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Gegen denselben Gegner waren die Berliner vor einem Jahr noch ausgeschieden. „Wir sollen träumen“, sagte Dardai nach dem Sieg. „Träume gehören zum Sport.“ Und nicht immer platzen sie bei erster Gelegenheit. 

Dardai hatte wie erwartet genau dieselbe Elf aufgeboten wie vor einer Woche im letzten Test gegen den FC Genua, also mit Fabian Lustenberger anstelle von John Anthony Brooks in der Innenverteidigung. Seine Mannschaft ging die Angelegenheit mit der gebotenen Seriosität an, ohne spielerisch zu glänzen. „Wir waren die bessere Mannschaft“, sagte Lustenberger. „Wir hatten die besseren Chancen. Wir haben verdient gewonnen.“ 

Der Wille zur Stiländerung mit mehr Ballbesitz war bei den Berlinern durchaus zu erkennen, allerdings war es zunächst in weiten Teilen fruchtloser Ballbesitz. Salomon Kalou, einziger Stürmer der Berliner, trieb sich zumeist im Mittelfeld herum, weil der Ball erst gar nicht in die gefährliche Zone vor dem Bielefelder Tor kam. Diese Probleme sind für Hertha nicht ganz neu, und weil auch die Arminia sich in ihren ersten beiden Saisonspielen nicht gerade durch eine unnachahmliche Offensive hervorgetan hat, bekamen die 21.484 Zuschauer auf der Bielefelder Alm ein zwar intensives, aber auch wenig attraktives Spiel zu sehen. In der Anfangsphase wurde die Begegnung gefühlt alle 18 Sekunden wegen eines Fouls unterbrochen. 

Im Vorjahr hatte Bielefeld Hertha noch aus dem Pokal geworfen

Nach vorne brachten die Bielefelder gegen Herthas aufmerksame Defensive so gut wie gar nichts zustande. Die Gäste kamen vor der Pause wenigstens zu anderthalb Chancen: Jens Hegeler setzte den Ball per Kopf nach einem Freistoß von Marvin Plattenhardt am Tor vorbei, und nach einer guten Flanke von Valentin Stocker verpasste Kalou nur knapp. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verliehen die Berliner ihren Bemühungen deutlich mehr Nachdruck. Erst bekam Stocker den Ball nach feinem Pass von Kalou nicht unter Kontrolle, gleich darauf scheiterte der Schweizer, wieder nach Zuspiel von Kalou, an Torhüter Wolfgang Hesl, der schließlich auch einen Kopfball von Sebastian Langkamp parierte. 

Mitte der zweiten Hälfte versuchte Dardai dem Offensivspiel seiner Mannschaft noch einmal neuen Schwung zu geben. Nico Schulz kam für Jens Hegeler, der als Spielmacher nicht allzu viel Wirkung erzielt hatte. Gleich im Anschluss musste Herthas Torhüter Thomas Kraft zwar zum ersten Mal richtig eingreifen, als er einen platzierten Flachschuss von Christoph Hemlein zur Ecke lenkte. Wenig später aber machte sich der Wechsel bezahlt. Schulz zog auf der linken Seite davon, spielte den Ball in die Mitte, wo Kalou ihn ohne Mühe zum 1:0 für den Erstligisten über die Linie brachte.  

Wenig später verpasste Kalou mit einem verunglückten Kopfball die endgültige Entscheidung. Die besorgte dann kurz vor dem Abpfiff Vladimir Darida. Der einzige Neue in Herthas Startelf erzielte mit einem Flachschuss aus 18 Metern das verdiente 2:0. „Wir müssen nicht traurig sein“, sagte Arminias Trainer Norbert Meier, der mit dem Klub im vergangenen Jahr bis ins Halbfinale des Wettbewerbs vorgestoßen war. „Es ist nicht jedes Jahr möglich, so weit zu kommen.“ Und es ist selbst für Hertha nicht jedes Jahr nötig, sich im Pokal zu blamieren.

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