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Sport: Zwischen Frust und Gerüchten

Die Bayern haben Probleme, alle Stars bei Laune zu halten – wie wird das erst, falls Lewandowski kommt?

Wolfsburg - Am liebsten wäre Arjen Robben gleich in den Bayern-Bus geklettert. „Sonst werde ich vielleicht Dinge erzählen“, sagte der Torschütze zum 2:0-Endstand in Wolfsburg. Dann sprudelte es doch aus ihm heraus. „Der Sieg war wichtig, aber ich kann nicht sagen, dass ich richtig froh bin“, bekannte Münchens Reservist. „Ich will spielen und sitze auf der Bank. Das ist enttäuschend.“ Mit Trainer Jupp Heynckes habe er bereits über die unbefriedigende Situation gesprochen: „Er weiß, wie ich denke.“

Für den Bayern-Trainer ist es „ganz klar“, dass seine Spieler auf der Bank enttäuscht sind. „Arjen Robben ist ein Mann, der zeigt das auch. Da habe ich keine Probleme mit“, sagte Heynckes. In Wolfsburg durfte der Holländer erst nach 79 Minuten ran. „Wenn ich rein komme, gebe ich alles für die Mannschaft“, sagte der lange Zeit verletzte Robben. Sein erstes Saisontor bejubelte er entsprechend seiner Gemütslage: sehr reserviert. Am Dienstag hofft er in der Champions League gegen Arsenal auf einen Einsatz. „Das sind Superspiele“, sagte Robben. „Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht spielen sollte.“

Aber mit dieser Ansicht steht er bei den Bayern nicht allein. Auf der Ersatzbank tummelt sich derzeit viel Prominenz. In Wolfsburg saßen dort auch die beiden deutschen Nationalspieler Jerome Boateng und Mario Gomez. Und in der kommenden Saison könnte es noch ärger kommen. Vor dem Spiel in Wolfsburg ging es erneut um den Dortmunder Robert Lewandowski, dessen Wechsel zu den Bayern im Sommer mal wieder als perfekt vermeldet wurde. Während Gomez erst spät eingewechselt wurde, gab Mario Mandzukic die passende Antwort auf das nicht abschwellende Gerede um Lewandowski: Er brachte die Münchner mit einem Traumtor zur Führung. Der Kroate ist mit 15 Treffern der derzeit erfolgreichste Stürmer der Bundesliga. Heynckes lobte ihn nicht nur wegen seines aufsehenerregenden Treffers, sondern auch, weil er ein „überragender Mannschaftsspieler“ sei: „Bei ihm fängt die Pressinglinie an.“

Mit Mandzukic und Gomez verfügen die Münchner schon jetzt über zwei außergewöhnliche Mittelstürmer, doch die Gerüchte um Lewandowski verstummen nicht. „Diese Gerüchte lächle ich nur noch weg“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und antwortete auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Meldungen: „Das verrate ich nicht, dann wäre die Spannung weg.“ Auch Sportdirektor Matthias Sammer ließ Platz für Interpretationen, besonders mit dem letzten Teil seines eigentlich nichtssagenden Satzes: „Ich habe gesagt, was ich sagen musste und sagen wollte und was gesagt werden darf.“ Was wollen die Bayern überhaupt mit Lewandowski, wenn sie einen Stürmer wie Mandzukic auf dem Platz und einen wie Gomez als Joker haben?

Der neue VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs hatte dafür eine durchaus plausible Antwort parat: „Sie wissen ja auch, dass sie mit so einem Transfer Dortmund schwächen, und damit ist ja auch was erreicht.“ dpa

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