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Brandenburg: Staatsanwalt überprüft Firma der Familie Reiche

Gewerkschaft verdächtigt die Familie der CDU-Abgeordneten des Betrugs

Luckenwalde. Für die Turbulenzen um die Firma Hesco in Luckenwalde, die der Familie der Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche (CDU) gehört, interessiert sich jetzt die Potsdamer Staatsanwaltschaft. Sprecher Ralf Roggenbuck bestätigte am Dienstag dem Tagesspiegel, dass es einen „Überprüfungsvorgang“ gebe. Es werde untersucht, ob Ermittlungen aufgenommen werden. Wie berichtet, war allen 60 Mitarbeitern des Traditionsunternehmens, das Kunststoffteile für Handys und die Autoindustrie herstellt, im Juni zum 31. Juli kurzfristig gekündigt worden. Die Bundestagsabgeordnete, zuvor Miteigentümerin, hatte sich zwei Wochen vorher aus der Firma zurückgezogen. Da die ReicheFamilie gleichzeitig mit der Abwicklung der alten Firma ein neues Unternehmen (die Hesco Kunststoffverarbeitung GmbH) gründete – offenbar um die Produktion mit verkleinerter Belegschaft fortzusetzen – hatten IG-Metall und Betriebsrat den Verdacht der Insolvenzverschleppung und des Betruges geäußert. „Das ist alles sehr dubios“, sagte gestern Betriebsratschef Eberhard Neumann, der wie der gesamte Betriebsrat ebenfalls gekündigt wurde. Die alte Hesco-Firma (inzwischen HC Kunststofferzeugnisse GmbH) schulde der Belegschaft noch immer die Löhne für Juni und Juli. Birgitt Reiche, Mutter der Bundestagsabgeordneten und CDU-Kommunalpolitikerin, verteidigte ihr Vorgehen: „Das in Deutschland starre Arbeitsrecht gab uns keine Möglichkeit, nur einen Teil der Belegschaft zu retten, ohne daran zugrunde zu gehen.“ thm

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