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STANDGUT: Bitteres für echte Samurai

Die Grüne Woche hat für jeden etwas zu bieten. Wir stellen täglich einen kleinen Höhepunkt vor.

Es ist eckig, grün und bröselig: Das Ding auf dem hübschen Teller am Tee-Stand in Halle 18 sieht eigentlich nicht aus, als könne man es essen. Ist es vielleicht etwas mit Wasabi – dem grünen, wahnsinnig scharfen japanischen Meerrettich, den man als Paste zu Sushi isst? „Nein“, sagt Teeimporteurin Bettina Wohlleben von der Firma „Chasen“ und lacht. „Das ist Matcha, eine Süßigkeit aus gepresstem Teepulver, Zucker und Reismehl, die man in Japan zur Teezeremonie isst.“ Sie soll die Bitterkeit des Tees abschwächen. Doch beißt man in den kleinen Quader, bröckelt etwas in den Mund, das trotz Zucker einen fein-bitteren Geschmack aufweist.

Matcha heißt auch das feine Teepulver, wenn es nicht zur Süßigkeit verarbeitet ist. Es wird aus japanischem Grüntee, dem Tencha, hergestellt. Um wenige Gramm Matcha-Pulver herzustellen, muss man eine ganze Menge getrocknete Teeblätter in einer Granitsteinmühle eine Stunde lang mahlen. Wegen der aufwendigen Zubereitung ist Matcha-Tee sehr teuer. Lange Zeit war er der japanischen Oberschicht vorbehalten. „Im Mittelalter haben vor allem Samurai vor dem Kampf die Teezeremonie abgehalten“, sagt Bettina Wohlleben. Inzwischen kann es jeder mal probieren: Mit einem „Teebesen“, der aussieht wie ein Rasierpinsel, verteilen Japaner das Pulver bei der Teezeremonie im Wasser, erklärt die Teeimporteurin. Der Tee nimmt dabei ein intensives Grün an. dma

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