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Statistik: Polizei verzeichnet weniger Drogenkriminalität

Die Drogenkriminalität in Brandenburg ist im vergangenen Jahr nach ersten Angaben leicht zurückgegangen. Innenminister Jörg Schönbohm warnt jedoch vor zu viel Optimismus.

Potsdam - Die Zahl der Delikte sei in den ersten zehn Monaten von 2006 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 5676 gesunken, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Allerdings seien die beschlagnahmten Drogenmengen im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen.

So stellte die Polizei den Angaben zufolge in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 55 Kilogramm Heroin, 150 Kilogramm Cannabisharz, 39 Kilogramm Cannabiskraut, neun Kilogramm Amphetamine und mehr als 19.000 Ecstasy-Tabletten sicher. Im Vorjahreszeitraum waren es weniger als ein Kilogramm Heroin, 32 Kilogramm Cannabisharz, 17 Kilogramm Cannabiskraut, 2,2 Kilogramm Amphetamine sowie mehr als 9000 Ecstasy-Pillen.

Die Zahl der Tatverdächtigen bei Drogendelikten ging um 4,4 Prozent auf 4868 zurück. Die Zahl der Drogentoten blieb annähernd gleich. 2006 starben sechs Menschen infolge Rauschgiftkonsums, 2005 waren es fünf.

Heroin für 1,2 Millionen Euro

Den größten Drogenfund 2006 gab es Anfang Januar auf der Autobahn 12, als bei einem polnischen Drogenkurier 54 Kilogramm Heroin entdeckt wurden. Der Marktwert betrug geschätzte 1,2 Millionen Euro. Ebenfalls im Januar wurden in einem Wohnmobil auf der Autobahn 2 mehr als 117 Kilogramm Cannabisharz und 13,3 Kilogramm Marihuana gefunden. In Frankfurt (Oder) stellten Polizisten im Juli rund 16.000 Ecstasy-Tabletten sicher, die in die lettische Hauptstadt Riga transportiert werden sollten.

Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bezeichnete die Entwicklung nach Jahren des Anstiegs der Drogenkriminalität als erfreulich. Sie dürfe aber nicht überinterpretiert werden. "Ich wäre froh, von einem Signal für eine gewisse Trendwende sprechen zu können. Aber gerade in der Rauschgiftkriminalität ist das Dunkelfeld sehr groß", warnte der Minister. (tso/ddp)

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