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Brandenburg: Straße nach Nazi-Offizier benannt

Seelow - In Seelow (Kreis Märkisch-Oderland) ist eine Straße nach einem hochrangigen Wehrmachtsoffizier benannt worden. Mitte April beschloss die Stadtverordnetenversammlung, eine bislang als Feldweg geführte Straße im Ortsteil Werbig in Seibickeweg umzubenennen.

Seelow - In Seelow (Kreis Märkisch-Oderland) ist eine Straße nach einem hochrangigen Wehrmachtsoffizier benannt worden. Mitte April beschloss die Stadtverordnetenversammlung, eine bislang als Feldweg geführte Straße im Ortsteil Werbig in Seibickeweg umzubenennen. Günther Seibicke, aufgewachsen auf einem Bauernhof bei Werbig, war im Zweiten Weltkrieg ein unter anderem mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichneter U-Boot- Kommandant und soll ein linientreuer Unterstützer des NS-Regimes gewesen sein. In Seelow erinnert ein Denkmal an die Zehntausenden Opfer der Schlacht um die Seelower Höhen im April 1945.

Der Vorschlag für die Namensgebung war vom Werbiger Ortsbürgermeister André Höhne (CDU) eingereicht worden. Er habe dabei die Vergangenheit Seibickes verschwiegen, sagt Richard Priemuth, PDS-Stadtverordneter von Seelow. „Wir haben uns überrumpeln lassen.“ Höhne sieht sich zu Unrecht in der Kritik. „Mein Vorschlag bezog sich allein auf die Familie, die in Werbig ihren Hof hatte. Ich wollte einen ortstypischen Namen.“ Die Vergangenheit von Günther Seibicke sei ihm zwar bekannt gewesen, Bedenken habe er aber nicht gehabt. Am 19. Juni will die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag von SPD und PDS über eine erneute Umbenennung entscheiden. Im Gespräch sei der Name Feldstraße. mat

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