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Studie: Jeder sechste Brandenburger von Armut bedroht

Sozialministerin Dagmar Ziegler hat den Lebenslagenbericht neu berechnen lassen. Danach ist die Armutsrisikoquote in Brandenburg noch höher als bislang angenommen. 17,5 Prozent der Brandenburger sind betroffen.

Die Armutsrisikoquote in Brandenburg ist unter veränderten statistischen Gesichtspunkten höher als im Lebenslagenbericht angenommen. Wie Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage mitteilte, müssten 17,5 Prozent der Brandenburger als von Armut bedroht eingestuft werden. Damit wären 443.000 Menschen betroffen. Arme Menschen, die in Heimen und Anstalten leben, seien dabei nicht mitgerechnet.

In dem im Herbst 2008 vorgestellten Lebenslagenbericht war von einer Armutsrisikoquote in Höhe von 13,7 Prozent ausgegangen worden. In diesem Bericht hatte die Landesregierung als Maßstab das durchschnittliche Einkommen in Brandenburg zugrunde gelegt. Das aber ist deutlich niedriger als in Deutschland insgesamt. Ein höherer Wert komme zustande, wenn der Berechnung das bundesdeutsche Durchschnittseinkommen zugrunde liegt. Die SPD-Abgeordnete Esther Schröder hatte in ihrer Anfrage darauf hingewiesen, dass die nationale Armutsgefährdungsgrenze bei Einkommen unter 854 Euro liege.

Im Jahr 2007 hatte das nominale Pro-Kopf-Einkommen je Einwohner und Jahr im bundesdeutschen Durchschnitt laut Potsdamer Wirtschaftsministerium bei 29.465 Euro gelegen, in den westdeutschen Ländern bei 31.400 Euro und in den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin bei 21.810 Euro. (küs/ddp)

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