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Templin: Neonazi prügelt Jugendlichen bewusstlos

Drei Wochen nach dem brutalen Mord an einem Arbeitslosen wurde in Templin erneut ein Rechtsextremer wegen schwerer Körperverletzung festgenommen. Der 19-jährige Täter war erst vor kurzem aus dem Jugendstrafvollzug entlassen worden.

Der 19-jährige Tatverdächtige soll in der Nacht zum Sonntag einen Jugendlichen ohne Grund zu Boden gestoßen und ihm anschließend heftig mit dem Fuß gegen den Kopf getreten haben, wie die Staatsanwaltschaft Neuruppin am Dienstag mitteilte. Das 16-jährige Opfer verlor vorübergehend das Bewusstsein. Der Junge erlitt schwere Verletzungen, unter anderem wurde ihm der Unterkiefer gebrochen. Er befindet sich noch immer im Krankenhaus, schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr.

Am "Rande eines versuchten Tötungsdelikts"

Gegen den von der Staatsanwaltschaft der rechten Szene zugeordneten Mann aus Wilmersdorf wurde am Dienstag Haftbefehl wegen schwerer Körperverletzung erlassen. Am Montag war er nach seiner Flucht festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist die Tat am "Rande eines versuchten Tötungsdelikts" anzusiedeln. Einen rechtsextremistischen Hintergrund schließt die Staatsanwaltschaft nach ihrem derzeitigen Ermittlungsstand aus. Der 19-Jährige hat die Tat gestanden und angegeben, "ausgetickt" zu sein, wie es weiter hieß. Er ist bereits wegen Körperverletzung vorbestraft und wurde erst vor knapp zwei Monaten aus dem Jugendstrafvollzug entlassen.

Das Opfer war gemeinsam mit einem Freund auf Fahrrädern auf dem Rückweg von einer Feier. Auf Höhe eines Parkplatzes trat der ihnen unbekannte Tatverdächtige ohne Anlass aus einer Gruppe von Mädchen hervor und verletzte den 16-Jährigen schwer. Anschließend flüchtete der Täter.

Erst Mitte Juli hatte Templin bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, als mutmaßlich zwei junge Neonazis einen arbeitslosen 55-Jährigen zu Tode geprügelt hatten. (nal/ddp)

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