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Zwei Tore geschossen, aber zwei Punkte liegen gelassen: Doppeltorschütze Simon Terodde.

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Update

Regensburg - Union 3:3: Union verpasst Auswärtssieg

Drunter und drüber in der Oberpfalz: Nach einem 0:2-Rückstand dreht Union in Regensburg das Spiel, kriegt dann mit zehn Mann aber noch den Ausgleich zum 3:3. Besonders ärgern dürfte sich Simon Terodde.

Uwe Neuhaus verschränkte die Arme vor dem Körper. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union blieb unmittelbar nach dem Abpfiff des 3:3-Unentschiedens beim SSV Jahn Regensburg wie versteinert stehen. Das Gesicht war einen Moment lang mehr als nachdenklich. So richtig wusste der 52-Jährige nicht, was er mit dem Auswärtspunkt beim Aufsteiger anfangen sollte. „Es war ein recht komisches Spiel. Nach einer halben Stunde waren wir eigentlich mausetot. Wir hatten verloren und hätten nach Hause fahren können“, beschrieb Neuhaus seine Gefühlswelt nach dem schnellen 0:2-Rückstand durch Ramon Machado in der 27. Minute und Francky Sembolo 60 Sekunden später. Bei beiden Treffern sah die Hintermannschaft der Berliner sehr schlecht aus. 

Doch Union kämpfte sich irgendwie hinein in die Begegnung und brachte durch ein lang ersehntes Stürmertor von Simon Terodde kurz darauf den Anschlusstreffer zustande. Schon vor der Pause korrigierte Neuhaus seine Aufstellung, in der der gesperrte Sechser Markus Karl durch den erstmals in dieser Serie in der Startelf stehenden Routinier Daniel Göhlert ersetzt wurde. Christopher Quiring, der auf der ungewohnten linken Mittelfeldseite zum Einsatz kam wurde nach 38 Minuten systembedingt gegen Stürmer Silvio ausgetauscht.   

Das zahlte sich auf jeden Fall aus. Silvio legte nach 56 Minuten Terodde den zweiten Treffer des Tages auf. Jetzt bekam Union die zweite Luft, die auch nach der Gelb-Roten Karte für Göhlert in der 70. Minute nicht dünner wurde. Nach 75 Minuten brachte Youngster Björn Jopek die Köpenicker vor 5.553 Zuschauern, darunter rund 1.000 aus Berlin, sogar mit 3:2 in Front. Als alle mit einem Freistoß des wieder genesenen Kapitäns Torsten Mattuschka rechneten, schlenzte das 19-jährige Eigengewächs die Kugel selbst ins rechte obere Eck.

Doch in Unterzahl gelang es Union nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Neun Minuten vor dem Ende schoss Abdenour Amachaibou völlig freistehend  zum 3:3 ein. „Nach einer schwachen ersten Halbzeit hatten wir alles in der Hand das Spiel zu gewinnen. Wir pennen dann beim Gegentor zum 3:3. Ich war beteiligt. Ich sollte die Mitte zu machen und stand zu hoch. Ich habe zu früh angegriffen“, ärgerte sich der erstmals seit Anfang September wieder eingewechselte Mittefeldspieler Michael Parensen. „Ich muss das Gegentor zum großen Teil auf meine Kappe nehmen. Es tut mir Leid für die Jungs. Das ist eine Katastrophe. Ich kann mich über mein Comeback überhaupt nicht freuen. Ich hätte lieber nicht gespielt und drei Punkte geholt.“

Nach dem Abpfiff waren alle Unioner mehr bedient als erfreut. Der warme Beifall beim Gang vor die Gästekurve half da nur wenig. „Wir sind enttäuscht, dass wir zwei Punkte verloren haben.  Wir haben trotz einem Mann weniger mit 3:2 geführt. Dann muss man das über die Zeit schaukeln“, sagte Fabian Schönheim, der für Patrick Kohlmann auf der linken Abwehrposition spielte. „Wir müssen da besser verteidigen. Aber nach einem 0:2 zurückzukommen, zeigt auch die Moral der Mannschaft.“

Redebedarf wird es dennoch geben.  „Mein Thema ist die erste halbe Stunde. Das ist schwer zu akzeptieren. Wenn man so in ein Spiel reingeht, gewinnt man gegen keine Mannschaft dieser Welt, egal welche Klasse“, stellte Trainer Neuhaus fest.   

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