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Sören Brandy (l.) gehört zu den wenigen Stammspielern in der Offensive beim 1. FC Union.

© dpa

Vor dem Spiel in Heidenheim: 1. FC Union: Mehr Torgefahr für den ersten Saisonsieg

Die Neuzugänge Sebastian Polter, Martin Kobylanski und Maximilian Thiel sollen den 1. FC Union nach dem Abgang von Vereinsikone Thorsten Mattuschka in Heidenheim zum ersten Sieg schießen.

Einen Friseur seines Vertrauens hat Toni Leistner noch nicht gefunden in Berlin. Deshalb überlässt er die Angelegenheit mit den Haaren lieber seiner Freundin. Die hat in der vergangenen Woche „die Maschine angesetzt“ und ihm „eine Kampffrisur fürs Wochenende verpasst“, wie Leistner sagt.

Tatsächlich sieht der Verteidiger des 1. FC Union nun ziemlich furchteinflößend aus, mit seinem kahlen Kopf und der kräftigen Statur. Leistner wird am Sonntag im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr) wieder die Berliner Dreierkette in der Abwehr organisieren, der Neuzugang von Dynamo Dresden ist derzeit bei Trainer Norbert Düwel gesetzt. Das können momentan nicht viele Spieler des Berliner Zweitligisten behaupten, beim 1. FC Union herrscht auf fast allen Positionen ein reger Konkurrenzkampf.

Gerade in der Offensive verfügt Düwel durch die Neuzugänge Sebastian Polter, Maximilian Thiel und Martin Kobylanski über mehr Möglichkeiten als zum Saisonbeginn. Als sicher gilt, dass die Mannschaft, die in Heidenheim aufläuft, wenig mit der gemeinsam haben wird, die vor vier Wochen an selber Stelle im DFB-Pokal durch ein 1:2 ausschied. Das liegt zum einen daran, dass Düwel die nach ihren Platzverweisen gegen Nürnberg gesperrten Christopher Trimmel und Martin Dausch ersetzen muss. In erster Linie geht es Unions Trainer aber darum, die Mannschaft weiter seinen Vorstellungen entsprechend umzubauen. Polter, Kobylanski und Thiel sieht Düwel alle als potenzielle Stammkräfte, mindestens zwei von ihnen werden wohl in Heidenheim von Beginn an spielen, auch eine Formation mit allen dreien ist keineswegs unrealistisch.

Sebastian Polter bringt auch im Training seine Bundesliga-Erfahrung ein

Geplant ist auf jeden Fall der Einsatz von Sebastian Polter als Stoßstürmer. Düwel äußerte sich sehr lobend über die Leihgabe von Mainz 05. „Er hat die Woche über richtig gut trainiert und die anderen mitgerissen. Man sieht schon, dass er Bundesliga-Erfahrung hat und weiß, was im Training wie zu tun ist. Er bringt eine Mentalität rein, die hier sicher nicht schaden kann.“

Die aus Düwels Sicht falsche Mentalität hatte Identifikationsfigur Thorsten Mattuschka bis zu seinem Wechsel nach Cottbus eingebracht. Dass die unappetitliche Angelegenheit um den Ex-Kapitän mit gegenseitigen Vorwürfen nun beendet ist, empfindet Düwel als erleichternd. „Jetzt können wir uns wieder auf das Kerngeschäft Fußball konzentrieren, das tut allen Beteiligten gut“, sagt Unions Trainer.

Norbert Düwel treibt den Umbruch weiter voran

Mattuschka hatte unter anderem seine stark reduzierte Einsatzzeit moniert. Wie dem ehemaligen Berliner Spielgestalter könnte es in Zukunft anderen Spielern gehen, die unter Vorgänger Uwe Neuhaus noch gesetzt waren. Düwel treibt den Umbruch vehement voran. Adam Nemec etwa spielt keine Rolle mehr. Der slowakische Nationalspieler kommt auf gerade mal acht Minuten Einsatzzeit in dieser Saison, und es dürften nach Polters Verpflichtung nur noch wenige hinzukommen. Auch der aus Augsburg gekommene Bajram Nebihi, Christopher Quiring und Steven Skrzybski, in den ersten zwei Spielen noch gesetzt, werden es in Zukunft schwer haben.

Unter Neuhaus gehörte Union stets zu den torgefährlichsten Mannschaften der Zweiten Liga, in dieser Saison fällt den Berlinern das Toreschießen schwer. Zwei Treffer aus vier Spielen ist eine unbefriedigende Bilanz, deshalb konzentrierte sich der Klub gegen Ende der Transferperiode ausschließlich auf die Akquise von Offensivkräften. Polter, Thiel und Kobylanski sollen für die nötigen Tore sorgen, damit in Heidenheim endlich der erste Saisonerfolg gelingt.

So könnte Union in Heidenheim spielen:

Haas – Puncec, Leistner, Schönheim – Kreilach, Özbek – Kopplin, Thiel – Brandy, Polter, Kobylanski.

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