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Sonderausgabe: Lorenz Maroldt, Stephan-Andreas Casdorff, Ingrid Müller, Gerd Nowakowski, Christoph von Marschall, Arno Makowsky und Gerd Appenzeller (v.l.).

© Kitty Kleist-Heinrich und Kai-Uwe Heinrich

70 Jahre Tagesspiegel - Editorial: Unsere Arbeit dient der Freiheit

Der Tagesspiegel wird 70 Jahre alt. Wir sind dem Traditionellen verbunden, aber suchen den Fortschritt - in eine gute Zukunft. Eine Standortbestimmung der Chefredakteure.

Der Tagesspiegel ist 70 Jahre – jung. Jawohl, jung. Denn er ist vor allem das: immer wieder neu ein Ort der Begeisterung für die Zeitung von morgen und des Willens, sie immer wieder herausragend zu machen. Weil wir getreu unserem Motto: „Verstehen, was passiert“ immer den Grund für die Dinge wissen wollen, immer mehr darüber wissen sollen, bleiben wir nicht stehen. Wir suchen den Fortschritt – in eine gute Zukunft.

Unsere Suche: Sie soll für uns alle zu mehr Wissen führen. Wissen ist Können im Anfangszustand. Zeitungen von heute, so viel wissen wir schon, befinden sich nicht mehr in einem festen Aggregatzustand. Was bedeutet: Nur wer das Bewährte verändert, wird bewahren, was ihm wichtig ist.

Der Tagesspiegel – jeden Tag, an dem er das Leben spiegelt, finden viele neue Ideen in ihm Platz. Ideen zu verfolgen, ist ja immer auch ein Experiment. Aber dieses Experiment hilft uns, das Fundament der Zeitung zu sichern. Jede Reaktion, nicht zuletzt von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, hilft uns zu verstehen, was als Nächstes passieren muss.

Deswegen reden wir unsere Branche auch nicht schlecht: weil kaum eine so innovativ ist. Der Tagesspiegel ist es gewiss, ist ideenreich bis zur Innovation. Das ist er auch in den Augen anderer, deshalb wird er ausgezeichnet. Wir stärken die Zeitung, das Medium, ob in Rinde geschnitzt oder in digitale Ziffern umgerechnet. Was online läuft, gehört ins Blatt.

Dabei hat sich manches verändert. Die Kleiderordnung ist eine andere geworden, in der Gesellschaft und auch inhaltlich: Smart Casual. Was uns entgegenkommt. Denn so wollen wir sein: dem Traditionellen verbunden, aber mit Stil, mit Chic, mit Pep, das ist der Anspruch, dem wir uns stellen, jeden Tag. Auch gerne. Wir wollen doch Sie, unsere treuen Leser, halten und neue gewinnen.

Übrigens auch für etwas, das noch länger besteht als der Tagesspiegel: die Presse- und Meinungsfreiheit in unserem Land. Sie hat eine Tradition seit dem Hambacher Fest von 1832. Zu dem luden Journalisten ein, die für ihre Meinung sogar ins Gefängnis gingen. Presse- und Meinungsfreiheit ist heute konstitutiv für jede Demokratie. Wir verteidigen beides, unter allen Umständen. Dem dient, ohne Übertreibung, unsere Arbeit: der Freiheit. Der Freiheit der Gedanken, des Geistes, der Menschen.

Das alles hält den Tagesspiegel jung. Wir suchen, wir finden. Wir sind nicht vollkommen. Aber das ermuntert uns. Jeden Tag.

Lesen Sie weitere Beiträge zum Tagesspiegel-Geburtstag auf unserer Themenseite.

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