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Ruth Noetzel, Versicherungsangestellte in Rente aus Charlottenburg - Tagesspiegel-Leserin seit 1945

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70 Jahre Tagesspiegel - unsere Leser: "Die Glossen waren immer so putzlustig"

Ruth Noetzel ist seit 1945 Tagesspiegel-Abonnentin, geworben von ihrer Nachbarin. Bis heute hegt sie eine besondere Vorliebe für die humorvollen Texte.

Im April 1945 bekamen meine Mutter und ich als Ausgebombte eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Monumentenstraße. Unsere junge Nachbarin meldete sich sofort nach Gründung Ihres Verlags als Zeitungsausträgerin – und wir wurden die ersten geworbenen Abonnenten. Was war das für eine tolle Zeitung! Die Herren Erik Reger und Walther Karsch veröffentlichten ihre Leitartikel, später kamen die Glossen von Günter Matthes hinzu.

Die waren immer putzlustig, besonders die über seinen Sohn, der ja sehr zum Bedauern seines Vaters kein Schreiberling wurde, sondern ein hervorragender Schauspieler. Die Theaterkritiken von Karsch waren so treffend, da musste man sich das Stück einfach ansehen. Mit den Jahren erhielt die Zeitung einen immer dickeren Umfang.

Da ich fast alle Artikel lese, habe ich oft bis zur Hälfte einer Woche zu tun. Deshalb bin ich jetzt auf die Sonntagsausgabe umgestiegen. Mein erster Blick sucht noch immer die Meinung von Herrn Martenstein. Anfangs war er etwas aufmüpfig, jetzt ist er auch älter und ruhiger geworden.

Dieser Text erscheint zum 70-jährigen Bestehen des Tagesspiegels. Lesen Sie weitere Beiträge zum Geburtstag auf unserer Themenseite.

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