zum Hauptinhalt
Gemeinsam für Gesundheit: Barbara Schöneberger (links) und Christa Maar

© Getty Images

Kampf gegen Darmkrebs: Mit den Waffen einer Lobbyistin

Der frühe Tod des Sohnes machte aus Christa Maar eine politische Vorkämpferin für die Früherkennung von Darmkrebs.

Als Felix Burda 2001 im Alter von 33 Jahren starb, hatte er einen letzten Wunsch. Andere sollten nicht aus Unwissenheit das gleiche Schicksal erleiden wie er. Hätte er gewusst, dass es eine familiäre Vorbelastung gab, an Darmkrebs zu erkranken, wäre er wohl schon im Alter von 25 Jahren zu einer Vorsorgeuntersuchung gegangen. Dann hätte der Vater von zwei kleinen Kindern gerettet werden können. Bevor ihr Sohn erkrankte, wäre Christa Maar nie auf die Idee gekommen, gesundheitspolitisch zu arbeiten. Damals organisierte die promovierte Kunsthistorikerin als Präsidentin der "Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend" Konferenzen über die digitale Zukunft. Nun aber nahm sie die Herausforderung an. Solange ihr Sohn noch lebte, hatte sie bereits viele Experten auf diesem Gebiet kennengelernt, Ärzte, denen es an der Zeit fehlte, die aus ihrer Sicht notwendigen politischen Schritte zu unternehmen.

Nur einen Monat nach dem Tod des Sohnes sollte sie bereits an einem internationalen Kongress zur Darmkrebsvorsorge für 300 Ärzte mitwirken. „Da saßen die alle im Saal, und ich fing an zu heulen“, erinnert sie sich. Strahlend war dagegen Ende April ihr Auftritt auf der alljährlichen Gala der Felix-Burda-Stiftung in Berlin. "Von 2002 bis 2012 wurden durch die Vorsorgekoloskopie 180.000 Neuerkrankungen und 80.000 Todesfälle von Darmkrebs verhindert", verkündet sie, elegant in einen weiß- schwarzen Smoking gekleidet im Ballsaal des Hotel Adlon. Allein bei einer konservativen Rechnung komme man auf mehr als eine Milliarde Euro, die dem Gesundheitssystem durch die Vorsorgeuntersuchung gespart wurden, fügte sie hinzu. Aus ihrer Sicht "ein weiteres gutes Argument, um die Vorsorgedarmspiegelung als gesetzliche Leistung beizubehalten". Aber sie will noch mehr erreichen.

Der vollständige Text findet sich in der "Agenda" vom 12. Mai 2015 - einer neuen Publikation des Tagesspiegels, die jeden Dienstag erscheint. Die aktuelle Ausgabe können Sie im E-Paper des Tagesspiegels lesen.

Zur Startseite