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MBC gegen Alba: Bescheiden nach oben

Der MBC tritt nach fünf Jahren wieder in der Bundesliga an – und überrascht dort derzeit als Tabellenneunter. Zehn Siege hat das Team, das heute zum Nachholspiel bei Alba Berlin antritt (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof), erkämpft, darunter gegen die Spitzenklubs Bonn und Oldenburg.

Das Zittern und Grübeln dauerte monatelang. Im April 2009 hatten die Basketballer des Mitteldeutschen BC den Aufstieg in die erste Liga geschafft. Im Juni stellten Probleme mit einem Sponsor, den Stadtwerken Weißenfels, den Aufstieg in Frage. „Bis zuletzt stand es auf der Kippe“, sagt Geschäftsführer Martin Geissler. Erst Ende August fiel die Entscheidung: Der MBC tritt nach fünf Jahren wieder in der Bundesliga an – und überrascht dort derzeit als Tabellenneunter. Zehn Siege hat das Team, das heute zum Nachholspiel bei Alba Berlin antritt (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof), erkämpft, darunter gegen die Spitzenklubs Bonn und Oldenburg.

Dabei sein werden heute auch zwei ehemalige Berliner: Guido Grünheid und Sascha Leutloff tragen das Trikot des MBC – sie sind nicht die ersten früheren Alba-Spieler in Weißenfels, einem Ort mit 30 000 Einwohnern in Sachsen-Anhalt. In der Saison 2003/04 erregte der Klub durch die Verpflichtung der prominenten Profis Wendell Alexis und Stephen Arigbabu Aufsehen, mit denen der MBC unter dem ehemaligen Bundestrainer Henrik Dettmann überraschend seinen größten Triumph feierte: den Sieg im Europe Cup. Doch noch in derselben Saison musste der MBC Insolvenz anmelden und wurde in die Regionalliga zurückgestuft. „Man wollte zu viel mit den Mitteln, die da waren“, sagt Geissler, der vom Pressesprecher zum Geschäftsführer aufgestiegen ist. Außer ihm war 2004 nur der Kotrainer schon dabei. „Wir haben einen klaren Schnitt gemacht.“ So sollte verspieltes Vertrauen zurückgewonnen werden bei der Liga, Sponsoren und Fans.

Der Klub mit einem Etat von 1,3 Millionen Euro setzt nun auf 130 Sponsoren. „Wir sind nicht auf einen angewiesen wie damals“, sagt Geissler. Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi bezeichnet die Arbeit des Kontrahenten mittlerweile als „sehr solide“. Geholt werden nicht mehr zu teure Prominente, sondern bezahlbare Basketballer, die ins Teamgefüge passen. „Im Unterschied zu den anderen Abstiegskandidaten haben wir keine einzelnen Stars, auf die wir angewiesen sind“, sagt Geissler. Kein Profi steuert im Schnitt zehn oder mehr Zähler bei, dafür kommen neun Spieler auf mindestens sieben Punkte. Auf diese Weise erzielt der MBC die drittmeisten Punkte in der BBL (rund 80 pro Spiel) und steht damit sogar vor Alba.

Helen Ruwald

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