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Wir sind die Größten. Trainer Svetislav Pesic mit der Trophäe.

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Streit zwischen Alba und Bayern: Nach der Finalserie im Basketball sollte damit Schluss sein

Rund um die Finalserie im Basketball gab es viel Streit. Eine Dauerfehde zwischen Alba und Bayern kann aber nicht im Interesse der Liga sein, findet unser Autor.

Rivalitäten tun jeder Sportart und jeder Liga gut. Wo strahlende Marken, bekannte Namen und große Gefühle im Spiel sind, gibt es in der Regel auch hohe Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und Werbeeinnahmen. In dieser Hinsicht war die Finalserie um die deutsche Meisterschaft zwischen dem FC Bayern München und Alba Berlin sicherlich ein Gewinn für die Basketball-Bundesliga (BBL). Die Art und Weise allerdings, wie der Kampf um den Titel auch abseits des Feldes geführt wurde, sollte den Liga-Verantwortlichen zu denken geben.

Im Dauerstreit zwischen Alba und Bayern machte die BBL zwischen Schiedsrichterschelte aus Berlin und persönlichen Angriffen aus München keine gute Figur. Das Getöse drumherum schien die vier hart umkämpften und teilweise hochklassigen Finalspiele bisweilen in den Hintergrund zu schieben. Am Ende einer packenden Saison und beispiellosen Schlammschlacht hallten Pfiffe und Buh-Rufe durch die Arena am Ostbahnhof, wo es bei der Siegerehrung für den verdienten Meister FC Bayern doch eigentlich respektvollen Applaus hätte geben sollen.

Natürlich können die BBL-Verantwortlichen nur bedingt Einfluss nehmen auf Charakterköpfe wie Albas Geschäftsführer Marco Baldi oder Bayerns Trainer Svetislav Pesic. Alba agiert mit dem Selbstbewusstsein des ehemaligen Serienmeisters, der maßgeblich zur positiven Entwicklung der BBL beigetragen hat. Die Bayern wiederum haben ihre Ansprüche und ihr Geschäftsgebaren nahtlos vom Fußball auf den Basketball übertragen, seit ihrem Aufstieg sind sie eher mit Kritik und Forderungen als mit konstruktiver Mitarbeit in der BBL aufgefallen.

Dass diese Konstellation zu Konflikten führt, ist nicht verwunderlich. Und eigentlich auch nicht dramatisch. Aber wenn Streitigkeiten hinter den Kulissen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb nehmen und die Spiele überlagern, ist eine Grenze überschritten. Die Rivalität zwischen Alba und Bayern mag der BBL kurzfristig zwar mehr Aufmerksamkeit bringen, eine Dauerfehde kann aber nicht im Interesse der Liga sein.

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