zum Hauptinhalt
Mauerfall: Aufsatz-Wettbewerb.

© Thilo Rückeis

Thema

Mama, Papa, was habt ihr damals erlebt?

Erinnerung ist das Band, das die Generationen zusammenhält. So wird die Vergangenheit wieder lebendig, 25 Jahre nach dem Fall der Mauer: der Tag, von dem jeder Deutsche noch weiß, wo er war, was er erlebt hat. Der Tag, der das Leben von Millionen Menschen radikal veränderte, getrennte Familien wieder zusammen brachte und unzählige private und berufliche Lebenswege beeinflusste. Was für Erwachsene noch so nah scheint, ist für Kinder so fern, so unvorstellbar. Lasst euch die Geschichten eurer Eltern erzählen – und schreibt sie auf, hat der Tagesspiegel deshalb Grundschulkinder gebeten. Viele Klassen machten mit beim gemeinsam mit der Senatsbildungsverwaltung ausgelobten Aufsatz-Wettbewerb. Von welchen Schicksalen, abenteuerlichen Fluchten und unverhofften Begegnungen über die fallende Mauer hinweg die Fünft- und Sechstklässler erfuhren, das können Sie im Tagesspiegel lesen. Bis zum 9. November stellen wir täglich Berliner Familien und ihre Erlebnisse in der Wendezeit vor: Geschichten, damit Geschichte auch für die nächste Generation lebendig bleibt.

Aktuelle Artikel

Coca Cola.

Das Kartellamt hat eine Prüfung des Vertriebsmodells von Coca-Cola eingeleitet. Konkret wird befürchtet, dass der Konzern den Handel zur Übernahme der gesamten Produktpalette drängt.

Gudrun und Michel Boisseau vor der Berliner Mauer. 1989 lebte das Paar in Paris; mit dem Mauerfall konnte Gudrun ihre Familie aus der DDR endlich öfter sehen.

Vier Tage nach der Errichtung der Mauer, am 17. August 1961, lernten sich Gudrun Thiel aus Walthershausen und Michel Boisseau aus Paris auf der Wartburg in Thüringen kennen. Sie wurden ein Paar und lebten 1989 mit ihren zwei Töchtern in Paris. Leider sah Gudrun ihre Eltern und ihre Cousins in der DDR sehr sehr selten.

Große Freiheit. Am Tauentzien und auf dem Ku’damm traf sich die Familie nach dem Mauerfall, hier treffen sich Luca-Leon, seine Mutter Katja Blasczok-Schreck und deren Tante Ute Wenzel-Spoo, die im Westen wohnte, fürs Foto. Luca hat im Aufsatz beschrieben, wie sich damals alle wiederfanden.

Von Kleinmachnow sah Lucas Mutter in den Achtzigern, wie hell es über Zehlendorf, war. Licht, das musste die Freiheit sein. Als die Mauer fiel, traf sich die getrennte Familie am Ku’damm. Luca erfuhr später: Als erstes kaufte Mama sich Turnschuhe.

Von Daniela Martens
Simone Flöttmann arbeitete während des Mauerfalls im Krankenhaus. Als sie und ihre Kollegen vom Ereignis erfuhren, rannten sie gemeinsam zur Mauer.

Meine Mutter lebte und arbeitete in der DDR. Sie war Angestellte in einem Berliner Krankenhaus in der Nähe der Mauer. Der 9. November 1989 schien ein ganz normaler Tag zu werden. Doch er sollte Geschichte schreiben.