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Mias Vater befand sich während des Mauerfalls bei einem internationalen Kongress im ICC.

© Thilo Rückeis

Mia Flesch - Klasse 6b Wald-Grundschule: "Wisst ihr was? Ich konnte ohne Passierschein in den Westen!"

Am 13. August 1961 wurde angefangen, die Mauer zu bauen. Die Menschen waren erschüttert und manchen flohen noch schnell in den Westen. 28 Jahre danach, am 9. November 1989 hatte niemand damit gerechnet, aber dann fiel sie.

Die Fernsehsender waren voll mit Nachrichten wie: "Die Mauer ist gefallen! Die Übergänge sind geöffnet!" Alle waren überrascht, so wie meine Eltern und Großeltern. ok, fast alle, mein Opa sagte: "Ich bin, wie man heute sagt, cool geblieben..." So fühlte er sich, als er während der Arbeit in seiner Apotheke in Brunsbüttel davon erfuhr.

Mein Vater war sozusagen "vor Ort", nämlich bei einem internationalen Kongress im ICC. Er leitete dort den MEDTECH-Kongress unter anderem mit Kollegen aus dem Osten. Durch einen dieser Kollegen erfuhr er auch, dass die Mauer gefallen ist. Er sagte nämlich am Morgen des 10. November 1989: "Wisst ihr was? Ich konnte ohne Passierschein in den Westen!" Dann, am Abend sind sie zu diesem Kollegen in den Stedinger Weg 16, DDR 1055 Berlin, gefahren, saßen dort und konnten es einfach nicht glauben.

Bei meiner Mutter und meinen Großeltern war es ein bisschen anders. Sie sind erst zwei Monate später nach Wismar gefahren. Die Freundin meiner Mutter stand sogar mit auf der Mauer, kurz nachdem sie fiel!

Das besondere bei meinem Vater war noch, dass er an den folgenden Tagen viele Patienten mit einer Fersenbeinfraktur hatte, weil viele übermütig von der Mauer vor dem Brandenburger Tor sprangen, um Freunde und Verwandte nach all den Jahren wieder in die Arme schließen zu können.

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