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Brandenburg: Abi-Fahrt nach Spanien endet tödlich

Ein Gymnasiast stirbt Umstände sind rätselhaft

Erkner - Der Fall gibt Rätsel auf. Gerade mal einen Tag waren die 60 Abiturienten des Carl-Bechstein-Gymnasiums aus Erkner im spanischen Urlaubsort Calella. Für den 19-jährigen Daniel S. aus Berlin-Rahnsdorf aber endete die Abschlussfahrt, auf der die Jugendlichen das Ende ihrer Schulzeit feiern wollten, tödlich. Nun, eine Woche später wissen seine Mitschüler immer noch nicht, was genau geschehen ist. Sie sind inzwischen aus Spanien zurückgekehrt und haben am gestrigen Dienstag ihre Abitur-Noten erfahren.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte lediglich, dass ein deutscher Staatsbürger am Mittwoch vor einer Woche in Spanien „ums Leben gekommen“ ist. „Das Generalkonsulat in Barcelona ist mit dem Fall befasst.“ In einer Mitteilung des Schulleiters Rüdiger Konertz heißt es: „Die amtliche Feststellung der Todesursache steht noch aus.“ Nach Informationen des Tagesspiegel hat die spanische Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen, die Akte liegt inzwischen bei einem Untersuchungsgericht. Um die Todesursache zu klären, wurde eine Obduktion angeordnet. Sobald die spanischen Behörden den Leichnam freigeben, werde er nach Deutschland überführt, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Nach allem, was bisher bekannt ist, soll sich der betrunkene Daniel S. am Abend vor seinem Tod mit seiner Freundin gestritten haben. Dann sei er allein durch die Küstenstadt gelaufen und ins Nachbarhotel zu Freunden gegangen, hieß es. Am nächsten Nachmittag meldeten seine Mitschüler Daniel bei der spanischen Polizei als vermisst. Die Beamten fanden den 19-Jährigen tot am Personaleingang eines benachbarten Hotels. Äußerlich verletzt war Daniel S. nicht. In Calella, Erkner und in Rahnsdorf, wo der 19-Jährige wohnt, war gestern von einem möglichen Selbstmord sowie einer Überdosis Drogen oder Alkohol die Rede. Der Küstenort ist als Partymeile für Abschlussfahrten samt heftigen Trinkgelangen bekannt.

Der Schulleiter hat inzwischen Schulpsychologen nach Erkner beordert. In einem Brief an Schüler, Eltern und Lehrer schrieb er: „Wir sind im Kontakt mit der Familie und den Betroffenen und bieten, soweit uns dies möglich ist, unsere Hilfe an“. Das Bildungsministerium untersucht den Fall nicht – weil es keine schulische Klassenfahrt, sondern eine private Reise von Schülern war. Alexander Fröhlich

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