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Brandenburg: Adler-Orden soll zurückkehren: Stolpe und Schönbohm sind sich einig - Die Auszeichnung wird wieder aufgelegt

Ministerpräsident Manfred Stolpe möchte möglichst noch in dieser Legislaturperiode den preußischen "Roten-Adler-Orden" wieder auflegen. Zwar sei ein Brandenburger Landesorden im Moment keine vorrangige Aufgabe, sagte Stolpe am Donnerstag dem Tagesspiegel.

Ministerpräsident Manfred Stolpe möchte möglichst noch in dieser Legislaturperiode den preußischen "Roten-Adler-Orden" wieder auflegen. Zwar sei ein Brandenburger Landesorden im Moment keine vorrangige Aufgabe, sagte Stolpe am Donnerstag dem Tagesspiegel. "Doch wenn die großen Reform-Brocken der Großen Koalition bewegt sind, kann man auch über die Verzierungen reden." Stolpe kann dabei auf volle Unterstützung des für Ordensfragen zuständigen CDU-Innenministers Jörg Schönbohm rechnen.

Der Vize-Premier bestätigte, dass er seinem Ressort den Auftrag bereits erteilt hat, einen Gesetzentwurf für den Orden zu erarbeiten. "Die Denksportaufgabe ist angekommen" Der Rote-Adler-Orden sei zwar kein Thema, das die Koalition "vorrangig angehen müsse" und "das nicht zu den Prioritäten" gehöre, sagte Schönbohm. Dennoch sei es sinvoll, Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um Brandenburg verdient machen, "erkennbar auszuzeichnen." Dies gehöre zur Identität eines Landes. Mit Blick auf mögliche Widerstände betonte er: "Der Orden soll in Brandenburg keinen Streit, sondern Freude auslösen."

Die rot-schwarzen Ordenspläne sind durchaus brisant, da Stolpe die Idee eines Adler-Ordens bereits seit der Ampel-Koalition nach 1990 verfolgt. Die Verwirklichung war damals jedoch am Widerstand verschiedener Parteien gescheitert. Gedacht war damals an eine erste Auflage von 1500 Exemplaren, die 250 000 Mark gekostet hätten. Dem Vernehmen nach hat Stolpe aus dieser Zeit noch einen Gesetzentwurf in der Schublade. Einen Landesorden gibt es in Brandenburg jedoch nicht. Nach eigenen Worten hat Stolpe deshalb in den vergangenen Jahren verdiente Brandenburger für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, was sich in der Praxis mit rund 100 Geehrten bewährt habe. Zudem, so Stolpe ironisch, sei das Bundesverdienstkreuz "äußerlich ohnehin eine eindeutige Imititation des Roten-Adler-Ordens."

thm

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